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Lotman's Cultural Semiotics and the Political
Yuri Lotman (1922-1993) war ein bedeutender russischer Intellektueller und Theoretiker. Dieses Buch präsentiert eine neue Lesart seines semiotischen und philosophischen Vermächtnisses.
Die Autoren analysieren Lotmans Semiotik in einer Reihe von zeitlichen Kontexten, beginnend mit der Rigidität der Ideologien der Sowjet-Ära bis hin zur post-sowjetischen Entpolitisierung, die - paradoxerweise - mit der Reproduktion des hegemonialen Diskurses sowjetischer Prägung im Kreml endete und letztlich die politisch spaltenden Konflikte zwischen Russland und Europa neu entfachte. Das Buch zeigt, wie Lotmans Ideen disziplinäre Grenzen überschreiten und welche Bedeutung sie für viele europäische Theoretiker der Kulturwissenschaften, der Diskursanalyse und der politischen Philosophie haben.
Lotman lebte und arbeitete in Estland, das selbst unter sowjetischer Herrschaft seine eigene Grenzland-Identität bewahrte und an der Schnittstelle zwischen russischen und europäischen Kulturströmen lag. Die Autoren argumentieren, dass Lotmans Theorien in diesem Zusammenhang besonders aufschlussreich für russisch-europäische Interaktionen und Kommunikationen sind, sowohl historisch als auch in einem eher zeitgenössischen Sinne.