Bewertung:

Das Buch von Mihir Bose erforscht die Dualität der britischen Persönlichkeit, die durch den Löwen und das Lamm symbolisiert wird. Es beleuchtet die Koexistenz von Wärme und Sanftmut mit imperialistischen Tendenzen und nutzt persönliche Erfahrungen, um einen Einblick in die britische Kultur und gesellschaftliche Themen wie Rassismus und politische Skepsis zu geben.
Vorteile:Das Buch bietet eine persönliche und nachvollziehbare Perspektive, verbindet den historischen Kontext mit aktuellen Themen und ist gut geschrieben und fesselnd erzählt. Boses liebevoller Blick auf Großbritannien, trotz seiner Mängel, verleiht der Analyse Tiefe.
Nachteile:Einige Leser könnten die Erforschung negativer Aspekte der britischen Identität als unangenehm empfinden, und der Rückgriff auf persönliche Anekdoten könnte diejenigen nicht ansprechen, die eine eher akademische oder distanzierte Analyse suchen.
(basierend auf 1 Leserbewertungen)
Lion and Lamb: A Portrait of British Moral Duality
Das große britische Dilemma ist folgendes: Großbritannien ist ein Land, das immer mit zwei moralischen Seiten ringt - ob es als Löwe betrachtet werden soll, der brüllt und erobert, oder als sanftes Lamm, das fröhlich herumtollt.
In den Tagen des Kaiserreichs bedeutete das eine Gesicht die Magna Carta, Habeas Corpus, die Mutter aller Parlamente und das Land, das Menschen beherbergte, die aus ihrer Heimat fliehen mussten. Aber es gab auch ein imperiales Gesicht, bei dem den Kolonialuntertanen sehr bewusst gemacht wurde, dass die Briten wussten, wie sie sich Gehorsam sichern konnten, selbst wenn dies die Anwendung brutaler Gewalt erforderte.
Der Brexit hat diese Dualität wieder einmal deutlich gemacht. In Britain's Eternal Dilemma zeigt Mihir Bose, dass diejenigen, die für den Austritt aus der EU gestimmt haben, wollen, dass Großbritannien wie ein Löwe brüllt. Im Gegensatz dazu sehen die Remainers den Brexit als eine selbst zugefügte Wunde an und glauben, dass die einzige Option darin besteht, mit dem Rest Europas symbiotisch zu leben und eine gemeinsame Zukunft anzustreben.
Bose, der aus der einzigartigen Perspektive eines Einwanderers schreibt, verkörpert diese anhaltende Debatte: Er hat in seinem fast halben Jahrhundert in Großbritannien Rassismus erlebt, aber ihm wurden auch unvorstellbare Möglichkeiten geboten, Schriftsteller zu werden, Möglichkeiten, die er in seiner indischen Heimat nie gehabt hätte. Dieses zeitgemäße Buch zeigt, dass Großbritannien immer noch mit seiner doppelten Identität ringt, und gleichzeitig, dass der Brexit immer noch die oberste Priorität auf der europäischen politischen Agenda ist.