Bewertung:

Derzeit gibt es keine Leserbewertungen. Die Bewertung basiert auf 3 Stimmen.
Ludopolitics: Videogames Against Control
Was können uns Videospiele über die Politik der zeitgenössischen Technokultur sagen, und wie reagieren Designer und Spieler auf deren Zumutungen? Inwieweit indexieren die technischen Merkmale von Videospielen unsere Annahmen darüber, was existiert und was nicht? Und wie können wir Spiele nutzen, um diese Annahmen zu identifizieren und zu verändern, ohne jemals den Controller aus der Hand zu legen? Ludopolitik antwortet auf diese Fragen mit einer Kritik an einem der bestimmenden Merkmale der modernen Technologie: der Fantasie der Kontrolle.
Videospiele versprechen den Spielern die Möglichkeit, Welten zu gestalten und zu beherrschen, und bieten geschlossene Systeme, die im Prinzip perfekt sind, wenn auch nicht in der Praxis. In ihrer numerischen, regelgebundenen und zielorientierten Form bringen sie Annahmen über die technologische Welt und die Welt als solche zum Ausdruck.
Noch wichtiger ist, dass sie uns helfen können, diese Annahmen zu erkennen und zu hinterfragen. Spiele wie Spec Ops: The Line, Braid, Undertale und Bastion sowie Spielpraktiken wie Speedrunning, Theorycrafting und Mythenbildung bieten ein ästhetisches Mittel, um eine politische Kritik am Streben nach und der Aufwertung von technologischer Kontrolle zu üben.