
Machiavelli's Broken World
Machiavelli war sich schmerzlich bewusst, dass er in einer katastrophalen Zeit der italienischen Geschichte lebte: ausländische Invasionen, Besetzungen und zerrüttete Staaten.
Er übte scharfe Kritik an Italiens Fürsten (wie Francesco Sforza), an der militärischen Berufsklasse (insbesondere Cesare Borgia) und an der Kirche (Papst Julius II.), und dies ist eine Studie über seine Bewertung ihres Versagens und der ihnen zugrunde liegenden Ursachen. Er war der Ansicht, dass die Wurzel der politischen Schwäche Italiens im übermäßigen Ehrgeiz seiner Eliten lag, die wie im antiken Rom bereit waren, Regierungen zu stürzen, die sich ihrem Ehrgeiz in den Weg stellten.
Machiavelli formulierte dieses Phänomen zunächst theoretisch, dann historisch im Kontext des Abstiegs der Florentiner Republik in familienbasierten Fraktionszwang, der im brüchigen Medici-Regime gipfelte. Die schädlichste Tyrannei, so Machiavelli, sei die kollektive Tyrannei der wohlhabenden Eliten, die bereit seien, Gesetz und Regierung zu untergraben, um ihre Macht und ihren Reichtum zu erhalten und zu mehren.