
Power, Participation, and Private Regulatory Initiatives: Human Rights Under Supply Chain Capitalism
Von unsicheren Arbeitsbedingungen in der Bekleidungsherstellung bis hin zur Nichtkonsultation indigener Gemeinschaften im Hinblick auf die sie betreffenden Rohstoffindustrien - Menschenrechtsverletzungen sind nach wie vor ein allgegenwärtiger Aspekt der globalen Wirtschaft. Befürworter fordern seit langem, dass die Staaten als primäre Pflichtenträger und Durchsetzer der Menschenrechte die Unternehmen für die in der gesamten Lieferkette begangenen Verstöße direkt zur Verantwortung ziehen. In jüngerer Zeit haben viele Unternehmens- und Menschenrechtsbefürworter die Entwicklung und Durchsetzung privater Regulierungsinitiativen (PRI) in Betracht gezogen, um zu zertifizieren, dass die Akteure entlang der Lieferkette bestimmte Verhaltenskodizes einhalten. Viele Befürworter sind der Ansicht, dass diese PRI das Potenzial haben, in einer globalen Wirtschaft, die durch den Kapitalismus der Lieferkette strukturiert ist, bessere Ergebnisse zu erzielen - sei es für Arbeitnehmer, betroffene Gemeinschaften oder die Umwelt.
Dieser Band bringt Akademiker und Praktiker aus verschiedenen Regionen der Welt zusammen, um theoretische Analysen, Fallstudien und Überlegungen zu einer Vielzahl von PRIs anzustellen. Ausgehend von der Arbeit von Praktikern und Aktivisten vor Ort bringt das Buch wesentliche, aber oft übersehene Fragen in die wissenschaftlichen Debatten über Wirtschaft, Menschenrechte und Global Governance ein.
Letztlich kreisen die Beiträge um eine grundlegende Behauptung: dass die Ungleichheiten und Disparitäten in Bezug auf Macht und Reichtum, die ein Hauptmerkmal der heutigen globalen Wirtschaft sind, auch die Ursprünge und die Funktionsweise von PRIs prägen können, und zwar in unterschiedlichem Maße. Die Sammlung unterstreicht die Notwendigkeit, Diskussionen über Arbeits-, Umwelt- und andere Menschenrechte im Rahmen einer breiteren Analyse der politischen Ökonomie des heutigen Lieferkettenkapitalismus zu führen. Er versucht, die Diskussionen über PRIs zu bereichern, indem er Bedenken über Verteilungsgerechtigkeit und politische Ökonomie in das Gespräch einbringt.