Bewertung:

Das Buch bietet eine lesenswerte und innovative Untersuchung der Entstehung von Ideen im Laufe der Zeit auf der Grundlage einer Textanalyse. Es nutzt bekannte Texte, um die Entwicklung von Konzepten im Zusammenhang mit Macht, Vergnügen und Gewinn zu skizzieren, hat aber Grenzen, wenn man es als faktische Beschreibung der Entstehung von Ideen betrachtet.
Vorteile:Das Buch ist interessant, innovativ, sehr gut lesbar und bietet eine einzigartige Analyse der Textgeschichte von Konzepten. Es nutzt bekannte Texte, um die Entwicklung von Ideen zu verdeutlichen.
Nachteile:Bei der Interpretation der Entstehung von Ideen als Tatsachen mag das Buch durch seine textuelle Methode eingeschränkt sein. Es betont auch, dass Ideen kontextabhängig sind, was seine Anwendbarkeit in bestimmten Diskussionen einschränken könnte.
(basierend auf 1 Leserbewertungen)
Power, Pleasure, and Profit: Insatiable Appetites from Machiavelli to Madison
Eine provokante Geschichte des Wertewandels, der zu unserer heutigen Unzufriedenheit geführt hat.
Wir streben nach Macht, Vergnügen und Profit. Wir wollen so viel wie möglich, und wir setzen instrumentelles Denken - Kosten-Nutzen-Analyse - ein, um es zu bekommen. Wir beurteilen uns und andere danach, wie gut wir Erfolg haben. Es ist eine Lebens- und Denkweise, die natürlich, unvermeidlich und unausweichlich erscheint. Wie David Wootton zeigt, ist sie alles andere als das. In Power, Pleasure, and Profit zeichnet er eine intellektuelle und kulturelle Revolution nach, die die älteren Systeme der aristotelischen Ethik und der christlichen Moral durch den eisernen Käfig des instrumentellen Denkens ersetzt hat, das heute unserem Leben Form und Sinn verleiht.
Wootton führt uns durch vier Jahrhunderte westlichen Denkens - von Machiavelli bis Madison - um zu zeigen, wie neue Ideen über Politik, Ethik und Wirtschaft in eine Lücke traten, die durch religiöse Konflikte und die wissenschaftliche Revolution entstanden war. In dem Maße, in dem die Vorstellungen von Frömmigkeit und aristotelischer Tugend verblassten, rückten Theorien über das rationale Streben nach Macht, Vergnügen und Gewinn in den Vordergrund, und zwar in den Werken sowohl obskurer als auch so berühmter Autoren wie Hobbes, Locke und Adam Smith. Das neue instrumentelle Denken durchbrach die alten Status- und Rangordnungen und ermöglichte das Entstehen von Bewegungen für Freiheit und Gleichheit. Aber sie hat auch dazu beigetragen, eine Welt zu schaffen, in der Tugend, Ehre, Scham und Schuld so gut wie nichts mehr zählen und nur noch der Erfolg zählt.
Ist unsere Welt durch den Aufstieg des instrumentellen Denkens besser geworden? Um diese Frage zu beantworten, schreibt Wootton, müssen wir zunächst erkennen, dass wir in ihrem Einflussbereich leben.