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Das Wasser steigt... Die Toiletten laufen über, und die Löhne sind niedrig. Arbeitsplätze gehen verloren, und Zeit ist Geld. Zeit ist Geld, und das gilt auch für Ihren Körper. Süchte werden rückfällig, und Freundschaften zerbrechen. Der Sinn entzieht sich deinem Zugriff, und Gott ist tot. Gott ist tot, und dein Vater auch... Dein Verstand verweigert dir seine Geheimnisse, und das unveränderliche Andere sagt allzu oft die Wahrheit.
K Hank Josts charybdisches Anti-Epos MadStone glitzert mit dem verstreuten Blut eines jeden ausgeweideten Tages, den Eingeweiden und Ausscheidungen von Körper und Geist und spult eine ekelerregende Fuge aus verkaterter Prophezeiung, aufgeweichter Identität und dem Zusammenbruch jeglicher Distanz zwischen den Selbsten ab.
Weit davon entfernt, das Elend zu pornografieren, hebt MadStone es auf. Hier ist die Katastrophe ein Synonym für das Alltägliche.
Mit fast biblischem Schwung und Unergründlichkeit enträtselt MadStone den Ruin von sechs Leben in einem kontrapunktischen Plädoyer gegen Selbstbesessenheit, Neugier und das Spektakel der Katastrophe. Ebenso gelehrt wie vehement antiakademisch, stellt MadStone einmal mehr die unbeantwortbare Frage der Moderne: Wie sollen wir nach all dem weiterleben?