Bewertung:

Das Buch „Magi and Maggidim: The Kabbalah in British Occultism 1860-1940“ von Dr. Greene wird wegen seiner wissenschaftlichen Tiefe und seines Einblicks in die Beziehung zwischen Kabbala und britischem Okkultismus hoch geschätzt. Er wendet sich gegen die Zersplitterung des kabbalistischen Denkens in „jüdische“ oder „christliche“ Kategorien und hebt dessen Vielschichtigkeit hervor.
Vorteile:Der Text ist fesselnd, durchdacht und regt zum Nachdenken an. Er bietet außergewöhnliche Details und eine gut begründete Argumentation über den Einfluss der Kabbala auf den britischen Okkultismus. Die umfangreichen Fußnoten und die Bibliographie bieten wertvolle Quellen für weitere Forschungen.
Nachteile:Das Buch ist dicht, mit einem großen Anteil an Fußnoten und einer umfangreichen Bibliographie, was für manche Leser überwältigend sein könnte. Außerdem ist das Buch sehr teuer.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
Magi and Maggidim: The Kabbalah in British Occultism 1860-1940
Das Wachstum des okkulten "Untergrunds" ist eines der faszinierendsten Merkmale der britischen Gesellschaft des späten 19. und frühen 20.
Jahrhunderts. Nach jahrzehntelanger Vernachlässigung widmet sich nun eine wachsende Zahl von Wissenschaftlern verschiedenen Aspekten der magischen Praktiken und Persönlichkeiten des viktorianischen und edwardianischen Zeitalters, um zu verstehen, warum eine so mächtige kulturelle Strömung gleichzeitig mit dem Aufstieg der modernen Wissenschaft entstehen konnte und warum sie weiterhin einen so durchdringenden Einfluss auf viele zeitgenössische Spiritualitäten ausübt. Die Bücher, Artikel, Briefe und Tagebücher, die von bedeutenden Persönlichkeiten des okkulten Revivals wie Aleister Crowley und Dion Fortune verfasst wurden, offenbaren die zentrale Bedeutung der jüdischen Kabbala im okkultistischen Denken und in der Praxis.
Die Art und Weise, wie diese Personen und die von ihnen gegründeten Geheimgesellschaften jüdische esoterische Überlieferungen beschafften und nutzten, wird in der aktuellen Forschung jedoch weitgehend ignoriert. Die gegenwärtige Forschung geht im Allgemeinen davon aus, dass die "okkultistische" Kabbala eine moderne Neuerfindung älterer Traditionen ist, die nur wenig Bezug zu ihren jüdischen Wurzeln hat.
Diese Annahme ignoriert die dokumentierten Beiträge jüdischer Gelehrter und Kabbalisten zur Arbeit der Okkultisten, und es gibt kaum, wenn überhaupt, einen eingehenden Vergleich der von britischen Okkultisten geäußerten Ideen mit der jüdischen kabbalistischen Literatur des Mittelalters und der frühen Neuzeit. Und warum war die jüdische Kabbala in einer Zeit turbulenter sozialer und wissenschaftlicher Veränderungen, als religiöser, politischer und rassistischer Antisemitismus in vielen Kreisen der britischen Gesellschaft eine normative Haltung darstellte, für nichtjüdische Okkultisten so unwiderstehlich attraktiv? Dieses Buch bietet eine neue, aufregende und durchdringende Analyse darüber, wie und warum die jüdische Kabbala von wichtigen Persönlichkeiten des britischen okkulten Revivals übernommen und integriert wurde, anstatt sie neu zu erfinden oder neu zu erschaffen, und warum sie ein beherrschendes Thema in den spirituellen Strömungen des einundzwanzigsten Jahrhunderts bleibt.