
Mainstreaming and Game Journalism
Warum Spiele immer noch eine Nische sind und nicht zum Mainstream gehören, und wie der Journalismus ihnen zu kultureller Glaubwürdigkeit verhelfen kann.
Mainstreaming and Game Journalism befasst sich sowohl mit der Geschichte als auch mit der aktuellen Praxis des Spielejournalismus sowie mit der Rolle, die Autoren und die Industrie bei der Vermittlung des Eindrucks spielen, dass es sich bei dem Medium um eine „Mainstream“-Form der Unterhaltung handelt. Anhand von Interviews mit Reportern zeichnen David B. Nieborg und Maxwell Foxman nach, wie die Spieleindustrie und Journalisten in den 1980er Jahren eine subkulturelle Spirale in Gang setzten, die bis heute anhält. Das digitale Spiel wurde zunehmend ausgegrenzt, indem es ein Nischenpublikum ansprach, sich auf Hardcore-Fans stützte und den Stereotyp des männlichen Spielers bevorzugte. Gleichzeitig wurden Journalisten durch diese Kultur an den Rand gedrängt, so dass sie sich als Freiberufler durchschlagen mussten und ihrem Beruf sehr ambivalent gegenüberstanden.
Mainstreaming and Game Journalism untersucht auch den holprigen Prozess dessen, was wir als „Mainstreaming“ bezeichnen. „Die Autoren argumentieren, dass er drei sich überschneidende Faktoren umfasst. Erstens: Damit Spiele zum Mainstream werden, müssen sie durch eine breitere Medienberichterstattung allgegenwärtig werden. Zweitens hängt es von der Zunahme der spielerischen Kompetenz ab, ob sich diese größere Sichtbarkeit in Zugänglichkeit niederschlägt. Drittens muss das Mainstreaming von Spielen kulturell legitimiert werden. Die Tatsache, dass Spiele sichtbarer sind, nützt wenig, wenn nur wenige Menschen sie ernst nehmen oder ihnen Aufmerksamkeit schenken. Letztendlich wirft Mainstreaming and Game Journalism die provokante Frage auf, ob Spiele jemals eine breite kulturelle Akzeptanz finden werden - oder sogar sollten.