
Maki Na Kamura: B-Du Du: Cat. Cfa Contemporary Fine Arts Berlin
Der Titel, dessen Bedeutung in seiner Bedeutungslosigkeit zu sehen ist, steht exemplarisch für Maki Na Kumaras Verständnis von und Verhältnis zur Malerei.
Die Künstlerin steht für eine Bildsprache des Unangepassten, des Nicht-Literarischen, wenn sie zum Beispiel gestische Schemata, die sie von den Figuren aus Jean-Franois Millets "Die Sammler" (1857) übernommen hat, in eine abstrakte Fläche setzt. Der neueste Coup ist Maki Na Kamuras Hinwendung zur Bildsprache des K-Pop.
Die durchgestylten und homogen wirkenden Video-Performances koreanischer Boygroups wirken in ihren hypersynchronen, mit militärischem Drill vorgetragenen Formationstänzen wie Einzelbilder, die ein Ereignis illustrieren, vergleichbar mit den Schlachtenpanoramen der Peking-Oper, aber völlig sinnentleert. Zu jeder anderen Zeit hätte man solche Beobachtungsausschnitte und die daraus entstehenden Bilder als symbolistisch bezeichnet, aber heute handelt es sich um hochaktuelle "reale" Posen und Haltungen, die individualistische Stimmungen darstellen, wie sie nur durch die suggestive Kraft des Einzelbildes vermittelt werden können.