
Malvina, or Spoken Word in the Novel
In dieser umfangreichen Studie untersucht Ewa Szary-Matywiecka Maria Wirtemberskas Malvina oder die Intuition des Herzens, das bei seinem Erscheinen im Jahr 1816 ein internationaler Erfolg war und heute weithin als Polens erster psychologischer Roman gilt.
Unter Anwendung strukturalistischer Methoden stellt Szary-Matywiecka Wirtemberska in eine Reihe mit anderen literarischen Koryphäen ihrer Zeit, darunter Rousseau und Goethe, und untersucht, wie die Salonkultur des neunzehnten Jahrhunderts die Anliegen und Themen ihres Romans prägte. Malvinas Besessenheit von Sprachspielen erinnert an die Vokabelquizze und semantischen Rätsel, die in den europäischen Salons, die Wirtemberska besuchte, beliebt waren.
Szary-Matywiecka argumentiert auch, dass das Motiv der Zwillinge und der Zwillingsfiguren im Roman sowohl aus der theatralischen Beschäftigung mit den Salons als auch aus der Art und Weise, wie Wirtemberska ihre Stimme scheinbar zwischen traditioneller Erzählung und einem aufdringlicheren auktorialen Stil aufspaltet, hervorgeht, was zur innovativen Erzählweise ihres Romans beiträgt. Malvina, or Spoken Word in the Novel ist eine aufschlussreiche Dekonstruktion eines Klassikers der europäischen Literatur aus weiblicher Feder.