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Malvina, or the Heart's Intuition
Malvina oder die Intuition des Herzens“ wurde erstmals 1816 in Warschau veröffentlicht und ist im polnischen Literaturkanon weitgehend - und zu Unrecht - ignoriert worden.
Maria Wirtemberskas psychologisch komplexes Werk ist raffiniert strukturiert und wird von einem an Tristram Shandy erinnernden Erzähler lebendig erzählt. Es wird oft als Polens erster moderner Roman angesehen.
Diese hervorragende Übersetzung von Ursula Phillips dürfte Wirtemberska den ihr gebührenden Platz im literarischen Pantheon verschaffen und gleichzeitig einen fruchtbaren neuen Boden für die Untersuchung der internationalen Entwicklung des Romans bieten. Die romantische Geschichte der jungen Witwe Malvina und ihres geheimnisvollen Liebhabers Ludomir vereint verschiedene literarische Stile und Einflüsse - vom Briefroman bis zur Gotik. Der Nobelpreisträger Czeslaw Milosz vertritt die Auffassung, dass Malvina im Grunde ein sentimentaler Roman ist - ein Musterbeispiel für eine Gattung, deren Hauptziel es ist, einen Wandel der Empfindsamkeit zu fördern und neue Kräfte des Gefühls und der Vorstellungskraft zu inspirieren.
Aus diesem Grund kann Wirtemberska mit ihrer englischen Zeitgenossin Jane Austen verglichen werden. Malvina oder die Intuition des Herzens“, ein Werk von echtem künstlerischem Wagemut und Raffinesse, wurde von der Kritik zu lange übersehen, und den Lesern wurde das Vergnügen verwehrt, einen der wichtigsten Meilensteine der Literatur zu lesen - bis jetzt.