
Management as Deliberation: On How to Get Things Done
Dies ist eine ungewöhnliche und wichtige Längsschnittstudie über die Komplexität der Aufgabenerfüllung in großen Unternehmen. Sie basiert auf Interviews mit schwedischen Industrieführern, die 1990 und dreißig Jahre später, im Jahr 2020, befragt wurden.
Diese Industriellen und Wirtschaftsführer erreichten ihre Spitzenpositionen in großen Unternehmen durch eine Reihe von Lernerfahrungen, die ihren heutigen Umgang mit komplexen Sachverhalten abbilden. Der Erfahrungshintergrund ist typischerweise ein internationales Business-to-Business-Geschäft (u. a.
SKF, Scania, Atlas Copco, Stora Enso), aber auch andere Branchen sind vertreten, darunter Banken (Handelsbanken), Schifffahrt (Stena Line), Fluggesellschaften (SAS), Finanzwesen und Konsumgüter (Volvo Cars). Etwa 675 solcher Lernereignisse wurden analysiert.
Das wichtigste Ergebnis ist, dass es sich um „überraschende“ Situationen handelt, in denen man in einen ungewohnten Kontext „geworfen“ wird. Viele der analysierten Ereignisse konzentrieren sich auf Zeiten, in denen die Unsicherheit am größten war und die Führungskräfte eine glaubwürdige Erklärung dafür finden mussten, warum die Erwartungen nicht erfüllt wurden.
Was sollte zu diesem Zeitpunkt getan werden? Und wie kann man andere am besten von den Vorzügen der vorgeschlagenen Maßnahmen überzeugen? In diesen „überraschenden Situationen“ tätig zu werden, bedeutet, ein unbekanntes Risiko des Scheiterns in Kauf zu nehmen.