
Marikana: Voices from South Africa's Mining Massacre
Das Massaker von Marikana am 16.
August 2012 war der tödlichste Einsatz von Gewalt durch südafrikanische Sicherheitskräfte gegen Zivilisten seit dem Ende der Apartheid. Bei den Getöteten handelte es sich um Bergarbeiter, die eine Lohnerhöhung forderten.
Anhand einer Reihe von Interviews mit Arbeitern, die den Angriff überlebt haben, dokumentiert und untersucht dieser Bericht die umstrittenen Erschießungen sehr detailliert, beginnend mit einer wertvollen Geschichte der Ereignisse, die zur Ermordung der Arbeiter führten, und umfasst Augenzeugenberichte der Gewalt und Interviews mit Familienmitgliedern der Getöteten. Während die offizielle Untersuchung des Massakers durch die Farlam-Kommission noch andauert, haben viele Südafrikaner kein großes Vertrauen in die Fähigkeit der Regierung, ihre eigene Mitschuld an diesen Ereignissen zu untersuchen. In Marikana hingegen werden die verschiedenen Rollen untersucht, die der Afrikanische Nationalkongress, die Minengesellschaft und die Nationale Bergarbeitergewerkschaft bei der Schaffung der Bedingungen gespielt haben, die zu dem Massaker führten.
Während die Ermittlungen der Kommission in einem Gerichtssaal stattfinden, der den Machthabern zugeneigt ist, dokumentiert Marikana die Zeugenaussagen der Minenarbeiter in den Tagen, bevor überhaupt offizielle Aussagen gesammelt wurden, und bietet so einen ungewöhnlich unmittelbaren und ungefilterten Blick auf die Realität aus der Perspektive der am unmittelbarsten Betroffenen. Ergänzt durch anschauliche Karten, die den Schauplatz und die Situation der Ereignisse verdeutlichen, ist Marikana ein unschätzbares Werk der Geschichte, des Journalismus, der Soziologie und des Aktivismus.