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Martin Luther on Reading the Bible as Christian Scripture
Der deutsche Reformator des sechzehnten Jahrhunderts war vor allem als Doktor der Heiligen Schrift bekannt.
Eines der charakteristischsten Merkmale von Luthers Herangehensweise an die Heilige Schrift war seine entschlossene christologische Auslegung der Bibel. Viele Interpreten des Reformators haben auf Luthers christuszentrierte Auslegung der Heiligen Schrift mit Sentimentalität zurückgeblickt und sie oft als Christianisierung bezeichnet, insbesondere im Hinblick auf Luthers Umgang mit dem Alten Testament, womit sie seine Relevanz für heutige gläubige Leser des Wortes Gottes abtaten.
In dieser Studie wird diese Einschätzung von Luthers christologischer Schriftauslegung durch eine kritische Analyse der Vorreden des Reformators zur Bibel, die er für seine Übersetzung der Heiligen Schrift in die deutsche Volkssprache schrieb, überprüft. In dieser Arbeit wird behauptet, dass Luther in erster Linie Jesus Christus auf der Grundlage der messianischen Verheißung der Bibel für den sensus literalis der Schrift hält, ohne dem Schrifttext und seinen biblischen Autoren ein dogmatisches Prinzip aufzuzwingen, das ihnen sonst fremd wäre. Diese Studie behauptet, dass Luthers Exegese des biblischen Briefes (d.
h. seine Auseinandersetzung mit dem biblischen Text) in erster Linie für seine Überzeugung verantwortlich ist, dass Christus der buchstäbliche Sinn der Heiligen Schrift ist.