Bewertung:

Michael Adas' „Machines as the Measure of Men“ ist eine tiefgründige Untersuchung der Überschneidung von Technologie, Ideologie und Kolonialismus. Das Buch untersucht gründlich, wie die europäischen Ansichten über die Überlegenheit gegenüber nichteuropäischen Kulturen tief in der Wahrnehmung des technischen Fortschritts verwurzelt waren. Trotz seiner akademischen Tiefe ist das Buch klar und verständlich geschrieben, so dass es sowohl für Wissenschaftler als auch für Leser von allgemeinem Interesse ist. In einigen Rezensionen wird die Relevanz des Buches für heutige Diskussionen über Technologie und Fortschritt hervorgehoben, während andere sich über den dichten Inhalt ärgern.
Vorteile:Das Buch ist außerordentlich gut recherchiert und bietet eine umfassende Perspektive auf die historische Rolle der Technik bei der Gestaltung der europäischen Ideologien. Adas' klarer Schreibstil und die umfangreiche Verwendung von Zitaten machen komplexe Ideen einem breiten Publikum zugänglich. Das Werk ist auch für aktuelle Diskussionen über Technologie, Kolonialismus und globale Fragen von Bedeutung und wurde für seine reichen Einblicke und seine wissenschaftliche Genauigkeit gelobt.
Nachteile:Einige Leser fanden die Dichte und Tiefe des Buches überwältigend, was zu Desinteresse oder sogar Langeweile führte. Es gibt Kritik an der Qualität bestimmter nachgedruckter Ausgaben, die darauf hinweisen, dass einige physische Exemplare unübersichtlich sein können, was das Leseerlebnis beeinträchtigen kann.
(basierend auf 10 Leserbewertungen)
Machines as the Measure of Men: Science, Technology, and Ideologies of Western Dominance
In den letzten fünf Jahrhunderten haben die Fortschritte des westlichen Verständnisses und der Kontrolle über die materielle Welt die europäischen Reaktionen auf nicht-westliche Völker und Kulturen stark beeinflusst. In Machines as the Measure of Men untersucht Michael Adas die Art und Weise, in der die europäische Wahrnehmung ihrer wissenschaftlichen und technologischen Überlegenheit ihre Interaktionen mit Menschen in Übersee geprägt hat. In einer breit angelegten, vergleichenden Perspektive analysiert er die Reaktionen der Europäer auf die Kulturen der afrikanischen Länder südlich der Sahara, Indiens und Chinas, die nach ihrer Einschätzung ein niedrigeres Niveau an materieller Beherrschung und sozialer Organisation aufwiesen.
Beginnend mit den ersten Jahrzehnten der überseeischen Expansion im 16. Jahrhundert zeichnet Adas die Auswirkungen des wissenschaftlichen und technologischen Fortschritts auf die Haltung der Europäer gegenüber Asiaten und Afrikanern sowie auf ihre Politik im Umgang mit kolonisierten Gesellschaften nach. Er konzentriert sich auf das britische und französische Denken im 19. Jahrhundert, als, wie er behauptet, wissenschaftliche und technologische Maßstäbe für den menschlichen Wert eine entscheidende Rolle bei der Formulierung von Argumenten für den Begriff der rassischen Vorherrschaft und der Ideologie der "zivilisatorischen Mission" spielten, die zur Rechtfertigung der europäischen Vorherrschaft auf dem Globus verwendet wurden. Schließlich untersucht er die Gründe, warum viele Europäer nach dem Ersten Weltkrieg mit diesem Maßstab für den menschlichen Wert unzufrieden waren und ihn sogar ablehnten, und erklärt, warum er für die Amerikaner weiterhin wichtig ist.
Machines as the Measure of Men zeigt auf, wie die wissenschaftlichen und industriellen Revolutionen zur Entwicklung europäischer imperialistischer Ideologien beigetragen haben, und verdeutlicht die kulturellen Faktoren, die die Verachtung für nicht-westliche Errungenschaften und Wertesysteme genährt haben. Er zeigt auch auf, wie sich diese Einstellungen durch die Gestaltung von Politiken, die die Verbreitung wissenschaftlicher Erkenntnisse einschränkten, verewigt und wesentlich zur chronischen Unterentwicklung in den Entwicklungsländern beigetragen haben. Adas' weitreichendes und provokatives Buch ist eine fesselnde Lektüre für alle, die sich mit der Geschichte des westlichen Imperialismus und seinen Hinterlassenschaften beschäftigen.
Das 1989 erstmals unter großem Beifall veröffentlichte Buch Machines as the Measure of Men liegt nun in einer Neuauflage vor, die ein Vorwort des Autors enthält, in dem er erörtert, wie spätere Entwicklungen in der Geschlechter- und Rassenforschung sowie in der globalen Technologie und Politik mit seinen ursprünglichen Argumenten ins Gespräch kommen.