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Materials and Meaning in Architecture: Essays on the Bodily Experience of Buildings
Durch die Verflechtung von Architektur, Philosophie und Kulturgeschichte entwickelt Materials and Meaning in Architecture eine reichhaltige und mehrdimensionale Erkundung von Materialien und Materialität in einer Zeit, in der die architektonische Praxis sonst eher mit Bildern und visuellen Darstellungen beschäftigt ist.
Mit der These, dass Architektur in erster Linie mit dem ganzen Körper und nicht nur mit den Augen erlebt wird, zeigt diese breit angelegte Studie, dass die ansprechendsten Bauwerke ebenso taktil wie sinnlich sind und direkt mit den Körpersinnen, insbesondere dem Tastsinn, kommunizieren. Sie erforscht das Thema der „materiellen Vorstellungskraft“ und die Kraft der Schaffung einer „Ortsidentität“ in der Arbeit eines Architekten, um die dauerhaften Ausdrucksmöglichkeiten der Verwendung von Materialien in der Architektur zu betrachten.
Die einzelnen Kapitel des Buches bieten eine genaue Lektüre von Bauwerken ausgewählter moderner Meister (Scarpa, Zumthor, Williams und Tsien), Einblicke in wichtige Texte und Theorien (Ruskin, Loos, Bachelard) oder kurze kulturgeschichtliche Abschnitte über Materialien (Holz, Ziegel, Beton, Stahl und Glas). Und doch fügen sich die Kapitel zusammen zu einer kraftvollen, buchfüllenden Argumentation darüber, wie Materialien im Laufe der Zeit an Bedeutung gewinnen, und über die Notwendigkeit, die körperliche Erfahrung von Materialität wieder in die architektonische Gestaltung einzubeziehen. Das Buch ist somit zum Teil auch ein Manifest: ein Plädoyer dafür, dass die Architektur ein Bollwerk gegen die Flut einer zunehmend entpersönlichten gebauten Umwelt sein sollte.
Mit Erkenntnissen für ein breites Spektrum von Lesern, von Studenten bis hin zu Forschern und professionellen Designern, wird Materials and Meaning in Architecture Theoretiker dazu bringen, ihre Annahmen zu überdenken und Designer dazu, neues Potenzial für ihre Projekte zu sehen.