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Materials for the Study of Aryadeva, Dharmapala and Chandrakirti
Aryadevas Catuhsataka bildete zusammen mit dem Werk von Nagarjuna die philosophische Grundlage für einen Großteil des späteren Mahayana-Buddhismus.
Wie Nagarjunas Mulamadhyamakakarikas wurde auch das Catuhsataka sowohl von Vijnanavada- oder idealistischen Denkern als auch von denen der Madhyamaka- oder „Mittelweg“-Schule kommentiert. So wurde das Catuhsataka von seinen Kommentatoren aus dem sechsten Jahrhundert, Dharmapala und Candrakirti, auf sehr unterschiedliche und dennoch philoslophisch reichhaltige Weise interpretiert: Erstere sahen darin nur die Widerlegung von Zuschreibungen imaginärer Naturen (parikalpitasvabhava) an Phänomene, während sie die realen Naturen unangetastet ließen; letztere interpretierten Aryadevas Werk als eine gründliche Ablehnung aller realen intrinsischen Naturen (svabhava) überhaupt.
Tom Tillemans greift in diesem Nachdruck seiner Dissertation von 1990 die zentralen Themen der Philosophien von Dharmapala und Candrakirti auf und übersetzt zwei Kapitel aus ihren jeweiligen Werken zum Catuhsataka. Beide Kommentare hatten einen starken Einfluss auf den späteren Buddhismus: Der von Candrakirti war wichtig für die tibetische Entwicklung, der von Dharmapala spielte eine prägende Rolle bei der immer deutlicher werdenden Differenzierung zwischen den Vijnanavada- und Madhyamaka-Philosophien.