
Maurice Samuel: Life and Letters of a Secular Jewish Contrarian
Eine intellektuelle Biographie, die einen der bedeutendsten jüdischen Humanisten der Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts neu bewertet
In Maurice Samuel: Life and Letters of a Secular Jewish Contrarian (Leben und Briefe eines säkularen jüdischen Oppositionellen) zeichnet Alan T. Levenson das Leben, die Werke und das Milieu des in Rumänien geborenen, in England ausgebildeten, amerikanischen Belletristen Maurice Samuel nach. Als Intellektueller der Diaspora - oder verwurzelter Kosmopolit, wie Levenson ihn beschreibt - hat Samuel viele Aspekte des zeitgenössischen jüdischen Denkens und der jüdischen Kultur unauslöschlich geprägt. Als Generalist in einem Zeitalter der Experten, als unabhängiger Gelehrter in einem Zeitalter der Rabbiner und Professoren war Samuel eines der produktivsten und sichtbarsten Mitglieder der Gruppe, die als die "anderen" jüdischen Intellektuellen New Yorks bezeichnet wurde.
Sein Ruhm als öffentlicher Intellektueller und populärer Redner war durchaus gerechtfertigt: Samuel war kein bloßer Popularisierer, sondern leistete einen bedeutenden Beitrag zu vier scheinbar nicht miteinander verbundenen, aber entscheidenden Bereichen des modernen jüdischen Denkens. Samuel wird von einigen als Zionist bezeichnet, von anderen als versierter Übersetzer und erster Zugang vieler Amerikaner zur jiddischen Literatur, von wieder anderen als Polemiker und Kämpfer gegen den Antisemitismus und schließlich als mediengewandter Bibelkritiker, Essayist und Radiomoderator. Aber er war all das, denn Samuel war in einer Zeit erfolgreich, in der es möglich war, ein öffentlicher Intellektueller zu sein, ohne ein Experte zu sein.
Diese Studie stützt sich auf Samuels umfangreiches literarisches Werk sowie auf bisher unerforschtes Archivmaterial aus drei Kontinenten und schreibt Samuel in die Geschichte des amerikanischen Schrifttums der Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts zurück. Levenson argumentiert, dass Samuels vielfältige und gehaltvolle Beiträge ein Überdenken unserer Annahmen über die Mittel und Ziele der kulturellen Überlieferung erfordern und ihm einen Platz als einer der bedeutendsten kulturellen und intellektuellen Stimmen des amerikanischen Judentums des 20. Jahrhunderts gebühren.