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Medea's Charms - Selected Shorter Writing
Die britische Schriftstellerin und Malerin Ithell Colquhoun (1906-1988) ist neben Leonora Carrington und Dorothea Tanning eine der wenigen bisher übersehenen surrealistischen Künstlerinnen, deren Bekanntheitsgrad heute wieder steigt.
Colquhouns Gemälde wurden in letzter Zeit in Wanderausstellungen im Vereinigten Königreich gezeigt und erzielen bei Auktionen immer höhere Preise. Ihre okkulten Reiseberichte über Irland (The Crying of the Wind) und Cornwall (The Living Stones), die erstmals in den 50er Jahren veröffentlicht und 2016 mit einer Einführung von Stewart Lee neu aufgelegt wurden, haben sich in kürzester Zeit in vier Auflagen verkauft.
In Medea's Charms werden Colquhouns kürzere Schriften zum ersten Mal in einer Anthologie veröffentlicht und offenbaren den Umfang und die Raffinesse ihres Interesses am Okkulten und Surrealismus. Die Gedichte und Kurzgeschichten werden durch ihre Essays ergänzt, deren Themen von hermetischen Texten für Anfänger und Fortgeschrittene bis hin zu Schriften über Kunst und Folklore reichen. Der Colquhoun-Forscher Richard Shillitoe entschlüsselt die Geheimnisse ihres Werks und führt den Leser durch die außergewöhnliche Vorstellungskraft, die Colquhouns Genie zugrunde liegt.
Das Buch zeigt auch, in welchem Ausmaß Colquhoun die Malerei nutzte, um ihr Werk zu erhellen. Das Zusammenspiel von Wort und Bild wird durch eine beeindruckende Auswahl ihrer Gemälde verdeutlicht, von denen einige hier zum ersten Mal abgebildet sind.