Bewertung:

Das Buch ist gut recherchiert und bietet einen ausgezeichneten historischen Hintergrund über die Heiligen, aber der Schwerpunkt des Autors auf Methodik und Reiseerfahrungen beeinträchtigt die Gesamtqualität und den Nutzen des Buches.
Vorteile:Gut recherchiert; ausgezeichnete historische Informationen über die Heiligen Cosmas und Damian.
Nachteile:⬤ Übermäßige Details über den Fragebogen und die Reiseerfahrungen des Autors
⬤ Schlechte Stichprobengröße
⬤ Etwas zerstreute Behandlung der katholischen Heiligenbildung
⬤ Kann Hintergrundwissen erfordern
⬤ Enttäuschender Wert für den Preis.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
Medical Saints: Cosmas and Damian in a Postmodern World
Cosmas und Damian wurden um das Jahr 300 n. Chr. im heutigen Syrien zum Märtyrer. Sie wurden Anargyroi ("ohne Silber") genannt, weil sie keine Gebühren verlangten, und wurden zu Schutzheiligen der Medizin, Chirurgie und Pharmazie und zum Mittelpunkt von Kulten in ganz Europa. Sie waren in der byzantinischen und orthodoxen Tradition beliebt, und ihre Heiligtümer sind in Osteuropa, Süditalien und Sizilien zahlreich vertreten. Die Familie Medici in Florenz betrachtete die "santi medici" als Schutzherren, und ihre Taten wurden von großen Künstlern der Renaissance illustriert. In der medizinischen Literatur werden sie heute als Schutzpatrone der Transplantation verehrt.
Jacalyn Duffin bietet eine tiefgründige Erforschung von Krankheit und Heilungserfahrungen in der heutigen Gesellschaft durch die Verehrung der Zwillingsärzte Cosmas und Damian. Sie erzählt auch von ihrer persönlichen Reise, von ihrer Rolle als Hämatologin, die unerwartet als Sachverständige bei der Bewertung eines Wunders durch die Kirche fungierte, bis hin zu ihren Forschungen als Historikerin über die Ursprünge, die Bedeutung und die Funktionen von Heiligen.
Duffins Untersuchung, die auch Interviews mit Anhängern in Nordamerika und Europa umfasst, konzentriert sich darauf, wie die Menschen die Heiligen mitgenommen haben, als sie sowohl innerhalb Italiens als auch darüber hinaus umzogen. Sie zeigt, dass sich die Verehrung von Cosmas und Damian über die Traditionen der Einwanderer hinaus ausbreitete und wichtige Funktionen in der Gesundheitspflege und Heilung übernahm. Duffins Schlussfolgerungen bieten wesentliche Einblicke in die Medizingeschichte, Soziologie, Anthropologie und Volksreligion sowie in die aktuelle medizinische Debatte über spirituelle Heilung. Medical Saints stützt sich auf die Medizingeschichte und die römisch-katholischen Traditionen, erstreckt sich aber auch auf universelle Beobachtungen über das Verhalten kranker Menschen und die formalen Reaktionen auf individuelle Krankheit von Kollektiven in Religion, Medizin und Geschichte.