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My Name Is
Die in Russland geborene und jetzt in Irland lebende Polina Cosgrave ist die Erbin von mindestens zwei mächtigen poetischen Traditionen, die beide in dieser frischen, lebendigen und temperamentvollen Debüt-Gedichtsammlung ihre fesselnde Wirkung entfalten. Dass sie in englischer Sprache verfasst wurden, ist an sich schon eine außergewöhnliche Leistung, aber bei weitem nicht ihr bemerkenswertestes Merkmal.
Die stählerne Entschlossenheit des sozialen und politischen Engagements verwebt sich hier mit einer zärtlichen und täuschend leichten Hand in Gedichten, die die Traumata der Geschichte, des Verlusts, der Migration, aber auch die Freuden und den Trost von Zugehörigkeit, Liebe und Mutterschaft thematisieren.
Das herausragende Titelgedicht, das bereits in Writing Home: The 'New Irish' Poets (2019) enthalten war, beginnt als eine Anspielung auf die eigenen autobiografischen Erfahrungen des Dichters, vertieft und erweitert sich jedoch schnell zu einer überzeugenden Erkundung der Identität selbst und bildet das Rückgrat einer Sammlung, die den Leser gleichermaßen überraschen, unterhalten und letztlich bewegen soll.