
My Strangled City
Gordon Rohlehrs kritisches Werk zeichnet sich durch die Ausgewogenheit aus, die es zwischen seiner Besonderheit und seiner Breite erreicht - vom detaillierten Auspacken des Innenlebens eines Gedichts bis hin zur Verortung des karibischen Schreibens im Rahmen der politischen und kulturellen Geschichte - und durch den gleichen Respekt, den er literarischen und populären kulturellen Formen zollt. Zusammen mit Kamau Brathwaite, Sylvia Wynter und Kenneth Ramchand hat kein anderer Kritiker mehr zur Etablierung des karibischen Schreibens und seiner unverwechselbaren Ästhetik beigetragen.
Diese zwischen 1969 und 1986 geschriebenen Essays, die zuerst in radikalen Zeitungen wie Tapia und Moko veröffentlicht und 1992 erstmals gesammelt wurden, waren das Werk eines jungen Akademikers, der sowohl den Lehrplan der Universität veränderte als auch sich intensiv mit der weniger privilegierten Welt außerhalb des Campus beschäftigte. Rohlehr fängt das karibische Schreiben an dem Punkt ein, an dem es seine nationalistischen Hoffnungen hinter sich lässt und beginnt, die komplexen Realitäten der Unabhängigkeit zu hinterfragen. My Strangled City, eine Aufzeichnung darüber, wie die Dichter Trinidads auf den Aufschwung revolutionärer Hoffnungen, radikaler Betrügereien, Repressionen und enttäuschter Träume in den Jahren 1964-1975 reagierten, ist ein unverzichtbarer Bericht über diese Zeit und die Vielfalt der literarischen Reaktionen, die bis in die Gegenwart hineinreichen.
Auch wenn sich Rohlehr in diesen Essays in erster Linie auf Trinidad konzentriert, so ist seine Perspektive doch eine wirklich regionale. Seine Heimat Guyana ist in seinen Überlegungen stets präsent, und mehrere Essays zeigen sein tiefes Interesse an den kulturellen Produktionen eines "schrecklichen" Jamaikas und an aufschlussreichen Vergleichen zwischen z.
B. Reggae und Calypso.