Bewertung:

In den Rezensionen zu diesem Buch gehen die Meinungen weit auseinander, wobei die eher thematische als chronologische Herangehensweise an die umstrittene Figur des Meir Kahane hervorgehoben wird. Einige Leser hielten es für eine erhellende und aufschlussreiche Kulturbiografie, die die Komplexität des amerikanischen Judentums und Kahanes Einfluss beleuchtet, während andere das Buch als schlecht recherchiert, repetitiv und politisch spalterisch kritisierten.
Vorteile:Erhellende und aufschlussreiche Annäherung an Meir Kahane, reicher kultureller und intellektueller Kontext, stellt traditionelle Erzählungen in Frage, bietet neue Perspektiven und setzt sich mit komplexen Themen auseinander, die für das amerikanische Judentum relevant sind.
Nachteile:Schlecht recherchiert und geschrieben, übermäßig repetitiv, politisch polarisierend, als Rufmord empfunden, und es fehlt an wissenschaftlicher Strenge, was es für einige Leser schwierig macht, sich damit zu beschäftigen.
(basierend auf 9 Leserbewertungen)
Meir Kahane: The Public Life and Political Thought of an American Jewish Radical
Das Leben und die Politik eines amerikanisch-jüdischen Aktivisten, der radikale und gewalttätige Mittel zum jüdischen Überleben predigte
Meir Kahane wuchs inmitten der radikalen Politik der Gegenkultur heran und wurde zu einer militanten Stimme des Protests gegen den jüdischen Liberalismus. Kahane gründete 1968 die Jewish Defense League (Jüdische Verteidigungsliga) und erklärte, dass die Juden sich mit allen Mitteln schützen müssen. 1971 wanderte er nach Israel aus, wo er die ultranationalistische und rassistische Partei KACH gründete. Er starb 1990 durch ein Attentat. Shaul Magid wirft einen detaillierten Blick auf diese umstrittene Figur und zeigt, wie die amerikanische Nachkriegserfahrung sein Leben und sein politisches Denken geprägt hat.
Magid wirft ein neues Licht auf Kahanes radikale politische Ansichten, seine Kritik am Liberalismus und seine Verwendung der "Grammatik der Ethnie" als Instrument zur Förderung des jüdischen Stolzes. Er erörtert Kahanes Theorie der Gewalt als Mechanismus zur Gewährleistung der jüdischen Sicherheit und zeichnet nach, wie sich sein Zionismus von einer glühenden Unterstützung Israels zu der Überzeugung entwickelte, dass das zionistische Projekt gescheitert sei. Magid untersucht, wie Traditionen und klassische jüdische Texte Kahanes Denken in seinem späteren Leben tiefgreifend beeinflussten, und argumentiert, dass Kahanes bleibendes Vermächtnis nicht in seiner israelischen Karriere liegt, sondern in der Herausforderung, die er für den Liberalismus und das assimilatorische Projekt des amerikanisch-jüdischen Establishments der Nachkriegszeit darstellte.
Dieses prägnante Buch zeigt, dass Kahane eine durch und durch amerikanische Persönlichkeit war, die den Radikalismus der militanten Linken als Grundsatz des jüdischen Überlebens vertrat.