
Memoir of Moses: The Literary Creation of Covenantal Memory in Deuteronomy
Das Deuteronomium bezeichnet das Gedächtnis als Schlüssel zur Bundestreue Israels und befiehlt dessen Pflege in den kommenden Generationen, und das Buch stellt sich selbst als Grundlage für dieses kontinuierliche Gedächtnisprogramm dar. Aus diesem Grund wird das Deuteronomium als antiker Text für das kollektive Gedächtnis betrachtet.
Die neuere Forschung hat sich jedoch nicht auf das Buch als prägendes Element konzentriert, so dass grundlegende Fragen zu diesem Buch unbeantwortet bleiben: Warum hält das Deuteronomium das Gedächtnis überhaupt für wichtig? Wie versucht es, dieses Gedächtnis im Volk zu kultivieren? A. J.
Culp beantwortet diese Fragen, indem er das Deuteronomium als einen prägenden Gedächtnistext untersucht und die zeitgenössische Gedächtnistheorie mit der Bibelwissenschaft in Dialog bringt. Culp zeigt, dass das Deuteronomium das Gedächtnis auf seine einzigartige Theologie und seine Zwecke zugeschnitten hat, eine Tatsache, die sowohl rätselhafte Aspekte des Textes erhellt als auch lange vertretene Ansichten in der Wissenschaft, wie die des Anikonismus, in Frage stellt.