Bewertung:

Ipshita Naths *Memsahibs* bietet eine eindringliche und gut recherchierte Erkundung der Erfahrungen britischer Frauen, die während der Kolonialzeit nach Indien reisten. Sie beleuchtet die Herausforderungen, die sich ihnen stellten, als sie sich in einem fremden Land zurechtfanden, das von anderen Kulturen, Krankheiten und kulturellen Barrieren geprägt war, und kontrastiert die romantischen Vorstellungen von ihrem Leben mit der harten Realität, der sie ausgesetzt waren.
Vorteile:⬤ Fesselnde und eindringliche Erzählung
⬤ gut recherchiert und dokumentiert
⬤ bietet eine einzigartige Perspektive auf die koloniale Erfahrung
⬤ vermittelt ein starkes Gefühl für Zeit und Ort
⬤ wertvolle historische Einblicke
⬤ enthält persönliche Berichte aus dieser Zeit.
⬤ Einige Leser könnten die Thematik als weit entfernt von der traditionellen historischen Lektüre empfinden
⬤ die Härten, denen die Memsahibs ausgesetzt waren, könnten für einige düster sein
⬤ das Buch mag nicht diejenigen ansprechen, die eine leichtere oder romantischere Darstellung des kolonialen Lebens suchen.
(basierend auf 6 Leserbewertungen)
Memsahibs: British Women in Colonial India
Für junge Engländerinnen, die den Dampfer verließen, waren die Anblicke und Geräusche des feuchten kolonialen Indiens mit nichts zu vergleichen, was sie je erlebt hatten. Für viele war es das ultimative Ziel, um einen perfekten Beamtenehemann zu finden.
Für noch mehr jedoch bot Indien die Chance, sich von den Fesseln der viktorianischen Sitten zu befreien. Das Wort „Memsahib“ beschwört Visionen von albernen Aristokraten, gut ausgestatteten Bungalows und schmachtenden Tagen im Club herauf. Doch diese Frauen hatten die Ungewissheit des Lebens in Großbritanniens größter und geschäftigster Kolonie gesucht.
Memsahibs stellt dem Leser Frauen wie Flora Annie Steel, Fanny Parks und Emily Eden vor, die ihre Ehemänner auf Expeditionen begleiteten, alleine durch gefährliches Gelände reisten, sich mit politischen Fragen auseinandersetzten und ihre Erfahrungen aufzeichneten. Doch der Raj war nicht nur ein Abenteuer.
Es gab Krankheiten und große Risiken für junge Frauen, die allein reisten; für Kolonialfrauen in den entlegenen Außenposten gab es kaum Zugang zur „Gesellschaft“. Abgeschnitten von der Modernität und der. westlichen Welt, litten viele Frauen unter schrecklichen Traumata und Depressionen.
Von den Bergstationen bis zur Hauptstadt ist dies eine umfassende, lebendig geschriebene Anthologie über das Leben der Kolonialfrauen in ganz Britisch-Indien. Ihre Ehrlichkeit und ihr Mut, sowohl in ihren Handlungen als auch in ihren Schriften, werfen ein neues Licht auf diese historische Welt.