Bewertung:

Marc Anthony Richardsons Roman „Messiahs“ ist ein kreatives und ehrgeiziges Werk, das das amerikanische Strafrechtssystem durch die intensiven und persönlichen Erfahrungen seiner Figuren kritisiert. Der unkonventionelle Prosa-Stil und die lebendigen Bilder sorgen für ein anspruchsvolles, aber fesselndes Leseerlebnis.
Vorteile:Der Roman ist höchst originell, mit einer frischen Stimme und einem einzigartigen Prosastil, der Prosa und Poesie miteinander verbindet. Er stellt traditionelle Ansichten über Ethnie, Geschlecht und die Todesstrafe in Frage und präsentiert einprägsame und fesselnde Charaktere. Die Leserinnen und Leser empfanden die eindringliche Erfahrung und die tiefe emotionale Wirkung als sehr lohnend.
Nachteile:Der unkonventionelle Schreibstil, dem es an traditioneller Struktur und Zeichensetzung mangelt, könnte für einige Leser schwierig sein und eine hohe Konzentration erfordern. Die bildhaften Darstellungen und intensiven Themen sind möglicherweise nicht für jeden geeignet.
(basierend auf 4 Leserbewertungen)
Eine leidenschaftlich ekstatische Geschichte über Verrat und Selbstaufopferung
Im Mittelpunkt von Messiahs stehen zwei namenlose Liebende, eine Frau ostasiatischer Abstammung und ein ehemaliger Staatsgefangener, ein schwarzer Mann, der sich freiwillig für seinen fälschlich verurteilten Neffen einsperren ließ und nach mehr als zwei Jahren in der Todeszelle „entlastet“ wurde. In diesem dystopischen Amerika kann man die Verurteilung eines Verwandten zum Tode als einen Akt der heiligen Reform annehmen - „die stellvertretende Initiative“ nach dem Vorbild der Passionsgeschichte.
Die Liebenden beginnen ihre Affäre mit einem Briefwechsel, und nach seiner Entlassung ziehen sie sich während eines sintflutartigen Winters in eine abgelegene Hütte zurück, verfolgt von ihren jeweiligen vergangenen Tragödien. Die Frau, die jahrelang von ihrer Familie geächtet wurde, wird von ihrer Mutter gebeten, die Initiative für ihren Bruder zu ergreifen - ein Konflikt, den sie nicht mit ihrem Geliebten teilen kann. Der strenge Stil und die anhaltende Intensität von Messiahs, das aus zehn poetischen Abschnitten besteht, sind gleichbedeutend mit Agonie und Ekstase.