Bewertung:

Das Buch „Metamorphosen des Vampirs“ bietet eine intelligente und gut recherchierte Erkundung der kulturellen und historischen Bedeutung von Vampiren. Es befasst sich mit literarischen, filmischen und wissenschaftlichen Perspektiven, wird aber wegen seines hohen Preises kritisiert.
Vorteile:Das Buch ist gut recherchiert, leicht verständlich geschrieben, bietet eine ansprechende theoretische Analyse, ist breit gefächert, stellt den kulturellen Kontext dar und bietet neue Erkenntnisse und weniger bekannte Formen von Vampiren.
Nachteile:Der hohe Preis wird von einigen als zu hoch angesehen, und ein Rezensent fand das Buch trotz des interessanten Themas nur mittelmäßig.
(basierend auf 6 Leserbewertungen)
Metamorphoses of the Vampire in Literature and Film: Cultural Transformations in Europe, 1732-1933
In den letzten dreihundert Jahren haben die Vampirfiktionen die Ängste vor kultureller Kontinuität genährt. Obwohl der Vampir gemeinhin als parasitärer Angreifer von außen dargestellt wird, ist er in Wirklichkeit in Europa beheimatet, und seine "Metamorphosen" sind, um Baudelaire zu zitieren, ein Zerrbild des sozialen Wandels.
Da der Vampir immer und überall dort stark wird, wo die Traditionen schwächer werden, haben sich seine Darstellungen mit jeder politischen, wirtschaftlichen und technologischen Revolution seit dem 18. Heute, im Zeitalter der Globalisierung, sind die Vampirfiktionen virulenter denn je, und das Ungeheuer hat Jagdgründe so groß wie der internationale Markt. Metamorphosen des Vampirs erklärt, warum Darstellungen des Vampirismus im achtzehnten Jahrhundert begannen, im neunzehnten Jahrhundert aufblühten und im frühen zwanzigsten Jahrhundert fast alle anderen Formen der Monstrosität in den Schatten stellten.
Viele der hier besprochenen Werke französischer und deutscher Autoren sind den Studenten und Wissenschaftlern in der englischsprachigen Welt noch nie vorgestellt worden. Es gibt zwar viele hervorragende Studien, die sich mit viktorianischen Vampiren, Untoten im Kino, zeitgenössischen Vampirfiktionen und dem Vampir in der Folklore befassen, aber bisher hat noch keine Arbeit versucht, die vereinheitlichende Logik zu erklären, die den vielen und oft scheinbar widersprüchlichen Formen des Vampirs zugrunde liegt.
ERIK BUTLER hat an der Yale University in Vergleichender Literaturwissenschaft promoviert und an der Emory University und dem Swarthmore College gelehrt. Zu seinen Veröffentlichungen gehören The Bellum Gramaticale and the Rise of European Literature (2010) und eine kommentierte Übersetzung von Regrowth (Vidervuks) des sowjetisch-jüdischen Autors Der Nister (2011).