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Metaphors Dead and Alive, Sleeping and Waking: A Dynamic View
Traditionell werden Metaphern in zwei Lager eingeteilt: tote und lebendige Metaphern. Konventionelle Ausdrücke aus der Alltagssprache werden als tot eingestuft, während viel seltenere neuartige oder poetische Metaphern als lebendig gelten.
In den 1980er Jahren stellten neue Theorien zu den kognitiven Prozessen, die mit der Verwendung von Metaphern einhergehen, diese Annahmen in Frage, allerdings mit wenig empirischer Unterstützung. Auf der Grundlage neuester Forschungsergebnisse aus Linguistik, Semiotik, Philosophie und Psychologie stellt Cornelia M ller hier einen neuen Ansatz vor, der die starre Dichotomie tot/lebendig widerlegt und stattdessen ein dynamischeres Modell anbietet: Schlafen und Wachen. Um dieses Modell aufzubauen, gibt M ller einen Überblick über die Begriffe der Metapher von der Antike bis zur Gegenwart und untersucht im Detail, wie Metaphern in Sprache, Text, Gesten und Bildern funktionieren und wie gemischte Metaphern manchmal Sinn machen und manchmal nicht.
Diese Analyse führt sie zu dem Schluss, dass Metaphern zwischen verschiedenen Graden des Schlafens und Wachens oszillieren können, da sich ihr Status je nach Kontext und Absicht ändert. Dieses Buch, das die Lücke zwischen der konzeptionellen Metapherntheorie und den traditionelleren linguistischen Theorien schließt, ist ein wichtiger Fortschritt für das Fachgebiet und wird für Anfänger und Eingeweihte gleichermaßen wichtig sein.