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Metathesis in the Hebrew Bible: Wordplay as a Literary and Exegetical Device
Dieses Buch untersucht die Verwendung der literarisch-stilistischen Metathese in der hebräischen Bibel. Einleitend erörtert das Buch zunächst die verwandten Phänomene der sprachlichen Metathese, bei der Buchstaben oder Laute während der historischen Entwicklung einer Sprache unbeabsichtigt vertauscht werden, und der textlichen Metathese, bei der die Buchstaben eines Wortes während der Übertragung eines Textes versehentlich vertauscht werden.
Anschließend wird die in der hebräischen Bibel weit verbreitete literarisch-stilistische Metathese erörtert, bei der zwei oder mehr Wörter, die dieselben Buchstaben in entgegengesetzter Reihenfolge verwenden, in einem Satz absichtlich nebeneinander gestellt werden. Dieses Mittel kommt in verschiedenen literarischen Gattungen innerhalb der Bibel und in unterschiedlichen Formen vor, was zeigt, dass eine Reihe von biblischen Autoren und Redakteuren es als kompositorisches Mittel für eine Vielzahl von Zwecken einsetzten: sei es für einen literarischen, ästhetischen oder rhetorischen Effekt, um eine theologische oder exegetische Aussage zu machen, um bestimmte Wörter miteinander zu verbinden oder zu kontrastieren oder um einen bestimmten Standpunkt zu betonen.
Das Buch zeigt auch, dass die literarische Metathese nicht auf die hebräische Bibel beschränkt ist, sondern auch in nachbiblischen jüdisch-hebräischen Kompositionen wie der Weisheit von Ben Sira und der rabbinischen Literatur vorkommt. Dies führt zu der Schlussfolgerung, dass die Verwendung dieses literarischen Mittels durch die Rabbiner in der midraschischen Literatur keine späte, künstliche Herangehensweise an die Schrift ist, sondern eine, die tief in den biblischen Texten selbst verwurzelt ist und die sich in den Schriften der Zeit des Zweiten Tempels und in späteren jüdischen Schriften weiterentwickelt hat.