
Metonymy in Frames: The Role of Functional Relations in Contiguity-Based Semantic Shifts of Nouns
Diese Arbeit verfeinert den Begriff der Metonymie und den zugrunde liegenden Begriff der begrifflichen Kontiguität, indem sie eine grundlegende strukturelle Eigenschaft der Metonymie beschreibt.
Die seit der Antike erforschte Metonymie ist ein allgegenwärtiger Mechanismus der Bedeutungskonstruktion im Kontext, bei dem ein sprachlich kodiertes Ausgangskonzept die Aufmerksamkeit auf ein situativ relevantes Zielkonzept lenkt. Die Modellierung der metonymischen Kontiguität mittels rekursiver Attribut-Wert-Strukturen, inspiriert von Erkenntnissen aus der kognitiven Psychologie, legt nahe, dass die metonymische Beziehung weitgehend von der Funktionalität der Quelle in Bezug auf das Ziel abhängt.
Auf der Grundlage dieser Struktureigenschaft lassen sich mehrere Muster als mögliche Grundlagen für metonymische Verschiebungen identifizieren. Wie diese Verschiebungen auf der sprachlichen Oberfläche kodiert werden, hängt davon ab, ob der Fokus innerhalb des betreffenden Rahmens eher auf der Quelle (Metonymie näher am wörtlichen Gebrauch) oder eher auf dem Ziel (Metonymie näher an der Wortbildung) liegt. Darüber hinaus gibt die Zerlegung der Kontiguitätsbeziehung in funktionale Beziehungen Hinweise auf eine mögliche konzeptuelle Distanz zwischen Quelle und Ziel. Dieser Ansatz trägt dazu bei, die Grenzen und Möglichkeiten der Metonymie zu verstehen.