
#MeToo and Cyber Activism in China: Gendered Violence and Scripts of Power
Dieses Buch konzentriert sich auf die #MeToo-Bewegung in China und untersucht kritisch, wie drei konkurrierende Ideologien den #MeToo-Aktivismus unterwandert haben: Chinas offizieller Kommunismus, der westliche Neoliberalismus und ein entstehender chinesischer Cyberfeminismus.
Im Jahr 2018 behielt der chinesische #MeToo-Cyberaktivismus trotz strenger Zensur zunächst seine Dynamik bei, indem er die Stimmen von Frauen gegen geschlechtsspezifische Gewalt präsentierte und Skripte der Macht in verschiedenen Bereichen der Gesellschaft aufdeckte. Schließlich verlor er jedoch an Schwung und wurde durch ein Trio von Druckkräften stigmatisiert: Korruption in Unternehmen, Überpolitisierung durch westliche Medien und anhaltende staatliche Zensur. Das Buch dokumentiert die sozialen Ereignisse und geschlechtsspezifischen Normen in der Hochschulbildung, in Nichtregierungsorganisationen (NGOs), in der Wirtschaft und in religiösen Kreisen, die den öffentlichkeitswirksamen Fällen von mutmaßlichem sexuellem Missbrauch in Festlandchina vorausgingen und folgten, und greift dabei auf soziologische Forschungen zu Demoralisierung und Macht, Medienwissenschaft und Gender Studies zurück. Durch diese miteinander verwobenen Theorien versucht die Autorin, sowohl Wissenschaftlern als auch dem allgemeinen Publikum der Geschlechterforschung einen Einblick in die anhaltenden Spannungen in den Machtsphären von Staat, Markt und Geschlechterhierarchie in der heutigen chinesischen Gesellschaft zu geben.
Das Buch ist für Studierende der Geschlechterforschung, der Chinastudien, der Medienwissenschaften und der Kulturwissenschaften von Interesse.