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Eine Untersuchung einer großen Installation von 1992 von einem Pionier des ortsspezifischen Experimentierens.
Michael Asher (geb. 1943), einer der bedeutendsten Installationskünstler der Konzeptkunst, ist ein Begründer der ortsspezifischen Praxis. Er gilt als Wegbereiter der Institutionskritik und hat die Schaffung von Kunstwerken vorangetrieben, die sich ihrer Abhängigkeit von den Bedingungen ihres Ausstellungskontexts bewusst sind.
Für die Arbeit Kunsthalle Bern 1992 entfernte Asher die Heizkörper aus allen Ausstellungsräumen des Museums und montierte sie in der Eingangsgalerie neu. Metallrohre verbanden die versetzten Heizkörper mit ihren ursprünglichen Steckdosen; diese röhrenförmigen Leitungen, die linear entlang der Wände der Kunsthalle verliefen, hielten die Dampfwärme im Fluss und verliehen der Installation gerichtete Kraftlinien. Diese "Verschiebung von Gegebenheiten" ist ein perfektes Beispiel für eine ortsspezifische Praxis, die den Galerieraum und die Institution selbst zum Gegenstand hat. In dieser detaillierten Untersuchung der Kunsthalle Bern 1992 betrachtet Anne Rorimer das Werk im Kontext von Ashers fortwährendem Bestreben, Kunst mit den materiellen, ökonomischen und sozialen Bedingungen der institutionellen Präsentation zu verschmelzen.
Rorimer analysiert die Kunsthalle Bern 1992 in Bezug auf die früheren Innovationen von minimalistischen Künstlern wie Donald Judd, Carl Andre, Robert Morris, Sol LeWitt, Bruce Nauman und Dan Flavin sowie auf konzeptuelle Zeitgenossen wie Daniel Buren, Dan Graham und Maria Nordman. Sie betrachtet die Installation auch im Kontext anderer Arbeiten von Asher, die nicht-künstlerische, funktionale Elemente, einschließlich Wänden, verwendet oder museologische Fragen untersucht haben.