
Migrant Sites: America, Place, and Diaspora Literatures
In Migrant Sites präsentiert Dalia Kandiyoti ein überzeugendes Korrektiv zur traditionellen Geschichte von Einwanderern und Schmelztiegeln. Diese originelle und weitreichende Studie umfasst jüdische, europäische, chicana/o und puertoricanische Literaturen der Migration und Diaspora anhand der literarischen Werke von Abraham Cahan, Willa Cather, Estela Portillo Trambley, Sandra Cisneros, Piri Thomas und Ernesto Quinonez.
Die Autorin bietet ein verändertes Verständnis der Art und Weise, in der der Sinn für den Ort die Migrationsvorstellungen in der US-amerikanischen Literatur prägt. Der Ort ist eine entscheidende Kategorie, die zusammen mit Rasse, Klasse und Geschlecht einen tiefgreifenden Einfluss auf die Gestaltung von Migrations- und Diaspora-Identitäten und -Erzählungen hat.
Migrant Sites hebt die Abgeschlossenheit als herausragenden Sinn für den Ort und die Translokalität als ihr Gegenstück in den Diaspora-Erfahrungen in der Belletristik hervor. Durch die Neupositionierung der Nationalliteratur als Diaspora-Literatur zeigt die Autorin, dass das Vermächtnis der Migranten, wie Kolonialismus, Imperium, Grenzen, Eindämmung und Abgrenzung, Teil der amerikanischen Geschichte ist und den "Diaspora-Sinn des Ortes" ausmacht.