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Migranthood: Youth in a New Era of Deportation
Migranthood schildert die Abschiebung aus der Perspektive indigener Jugendlicher, die unbegleitet von Guatemala nach Mexiko und in die Vereinigten Staaten migrieren. In den Herkunftsgemeinschaften in Guatemala, in den Transitzonen in Mexiko, in den Haftzentren für Kinder in den USA, in den staatlichen Einrichtungen, die zurückgeschickte Kinder in Guatemala aufnehmen, und in den Gemeinschaften, in die sie zurückgekehrt sind, erzählen die jungen Menschen, wie sie mit alltäglicher Gewalt und Diskriminierung umgehen, wie sie und ihre Familien Prioritäten bei begrenzten Ressourcen setzen und schwierige Entscheidungen treffen, und wie sie Beziehungen über Zeit und Raum hinweg entwickeln und aufrechterhalten.
Die Anthropologin Lauren Heidbrink zeigt, dass indigene Jugendliche, die zu Objekten der Politik und nicht zu Teilnehmern gemacht werden, keine passiven Empfänger von Sicherheitsmaßnahmen und Entwicklungsinterventionen sind. Stattdessen greifen indigene Jugendliche auf ein reiches soziales, kulturelles und politisches Repertoire an Ressourcen und Taktiken zurück, um sich in Guatemala in der Prekarität und Marginalität zurechtzufinden, darunter transnationale Verwandtschaft, soziale Netzwerke und Finanzinstitutionen. Indem wir uns mit den Perspektiven junger Menschen befassen, erfahren wir, welche entscheidende Rolle sie als Mitwirkende an der Haushaltsökonomie, an lokalen sozialen Praktiken und an globalen Prozessen spielen.
Die Einsichten und Erfahrungen junger Menschen decken die transnationalen Auswirkungen von Sicherheitsmaßnahmen zur Migrationssteuerung und -entwicklung auf Einzelpersonen und Familien auf, und zwar über den Raum, den Staatsbürgerschaftsstatus und die Generationen hinweg. Ebenso liefern sie Anhaltspunkte für den Schutz von Kindern und Menschenrechten auf lokaler und internationaler Ebene.