Bewertung:

Das Buch Mildes Schwindelgefühl von Mieko Kanai wird für seine fesselnde Erkundung des täglichen Lebens einer japanischen Hausfrau namens Natsumi gelobt. Durch ihre introspektive Erzählung fängt die Geschichte die Nuancen ihrer Erfahrungen ein und betont die alltäglichen Momente und die emotionale Tiefe ihres Lebens in Tokio. Die Leserinnen und Leser schätzen die erfrischende Abkehr von den eher handlungslastigen Romanen, da sie den Fokus auf die Charaktere und die Beobachtung der täglichen Routine schätzen. Der Schreibstil zeichnet sich durch eine nuancierte Komplexität und visuelle Qualitäten aus, die den Leser in Natsumis Bewusstsein ziehen.
Vorteile:⬤ Fesselnde und nachvollziehbare Erkundung des Alltagslebens aus einer einzigartigen Perspektive.
⬤ Lebendiger und komplizierter Schreibstil, der tiefe Gefühle und Gedanken einfängt.
⬤ Erfrischender Kontrast zu melodramatischen und handlungslastigen Romanen.
⬤ Starke Charakterentwicklung, die Natsumi zu einer fesselnden Protagonistin macht.
⬤ Wunderschön aufgemachtes Buch, das sich in einem guten Zustand befindet.
⬤ Die Handlung ist leicht, was Leser, die Action oder rasante Erzählungen suchen, vielleicht nicht anspricht.
⬤ Einige Leser könnten die langen Sätze und den introspektiven Stil als langsam empfinden.
(basierend auf 4 Leserbewertungen)
Mild Vertigo
Die scheinbar unauffällige Natsumi lebt mit ihrem Mann und ihren beiden Söhnen in einer modernen Wohnung in Tokio: Sie wäscht die Wäsche, geht in den Supermarkt, besucht Freunde und plaudert mit den Nachbarn.
Mildes Schwindelgefühl zeichnet ihre Gespräche und Interaktionen mit ihrer Familie und ihren Freunden nach, die sich nahtlos in ihren eigenen inneren Monolog einfügen. Mildes Schwindelgefühl erforscht die schwindelerregende Realität, in der man nicht in der Lage ist, sich in dem endlosen Strom von Kleinigkeiten zurechtzufinden, der ein einsames Leben in einer Mittelklasse-Wohnung ausmacht, in der sowohl alles als auch nichts passiert.
Mit Anklängen an Clarice Lispector, Elena Ferrante und Kobo Abe ist dieser verbal akrobatische Roman der geschätzten Romanautorin, Essayistin und Kritikerin Mieko Kanai - deren Werk in Japan Kultstatus genießt - ein beunruhigendes und radikal fantasievolles Porträt des Selbst in der spätkapitalistischen Gesellschaft.