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Military Service and American Democracy: From World War II to the Iraq and Afghanistan Wars
"Als ich Verteidigungsminister wurde", sagte Ashton B. Carter, als er ankündigte, dass das Pentagon alle Kampfjobs für Frauen öffnen würde, "habe ich mich verpflichtet, Amerikas Streitkräfte der Zukunft aufzubauen. Im einundzwanzigsten Jahrhundert erfordert dies, dass man aus dem größtmöglichen Pool an Talenten schöpft".
Um diesen "Pool an Talenten" - und darum, wie die zivilen und militärischen Führer unserer Nation versucht haben, ihn zu füllen - geht es in "Military Service and American Democracy". William Taylor beschreibt und analysiert die lange und wechselhafte Geschichte dieser oft umstrittenen und kontroversen Bemühungen, von der Einführung der ersten amerikanischen Wehrpflicht in Friedenszeiten kurz vor dem Eintritt in den Zweiten Weltkrieg bis zu den heutigen Konflikten im Irak und in Afghanistan. Von der Ära des selektiven Dienstes (1940-1973) über die Ära der All-Volunteer Force (1973) bis in die Gegenwart beschreibt sein Buch detailliert die zahlreichen personalpolitischen Maßnahmen, die den amerikanischen Militärdienst in den letzten acht Jahrzehnten geprägt, kontrolliert und definiert haben. Indem er die individuellen und gruppenspezifischen Identitäten untersucht, die im Laufe der Zeit von der offiziellen Personalpolitik ausgeschlossen wurden - unter anderem Afroamerikaner, Frauen und Schwule -, zeigt Taylor, wie der Militärdienst ein Schauplatz umstrittener Staatsbürgerschaft war, ein Schauplatz, an dem die amerikanischen Werte getestet, in Frage gestellt und schließlich neu definiert wurden. Wir sehen aber auch, wie dieser Prozess zu einer größeren Inklusivität und zu erweiterten Möglichkeiten im Militärdienst geführt hat, während er gleichzeitig ähnliche Veränderungen in der breiteren Gesellschaft anregte und prägte.
In der Unterscheidung zwischen obligatorischem und freiwilligem Militärdienst untersucht Taylor auch die Dichotomie zwischen nationaler Sicherheit und individueller Freiheit - zwei konkurrierende Ideale, die in der Geschichte der amerikanischen Demokratie in ständiger Spannung standen.