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Mirabilis Dubitatio: Understanding Formal Production in Thomas Aquinas and Its Role in His Metaphysics of 'Esse'
Inmitten der so genannten Krise der Metaphysik der letzten hundert Jahre haben die Philosophen des 20. Jahrhunderts das mittelalterliche Denken des Thomas von Aquin wiederentdeckt und neu gewürdigt.
Diese Krise lässt sich zumindest zum Teil auf die Ablehnung einer spezifizierenden oder formalen Ursache in der metaphysischen Analyse durch die moderne westliche Philosophie zurückführen. In Anlehnung an Aristoteles von Stagira stellte Aquin die formale Ursache als Grundlage für seine Metaphysik des Seienden in den Vordergrund. Doch nirgends bietet Thomas eine systematische Darstellung der Schlüsselelemente dieser zentralen Lehre.
Als Antwort auf dieses Fehlen präsentiert Mirabilis dubitatio dem Leser die grundlegenden Passagen der Lehre, die aus Aquins gesamter Opera omnia entnommen wurden, sowie eine systematische Analyse der Lehre, die Aquin selbst ein Thema von wundersamer Schwierigkeit nannte. Kaiser vertritt in seinem Werk die Auffassung, dass dieses zentrale Merkmal von Aquins Denken, die formale Ursache, in jede metaphysische Analyse des 21.
Jahrhunderts wieder integriert werden muss. Eine solche Wiedereingliederung kann nur durch eine Darstellung und ein Verständnis von Aquins kohärenter Darstellung, wie sie hier präsentiert wird, beginnen.