Bewertung:

Esther Pasztorys „Thinking with Things“ bietet eine transformative Perspektive auf die Kunst, insbesondere jenseits westlicher Sichtweisen. Es ermutigt die Leser, ihre Annahmen über nicht-westliche Kunstformen zu überdenken, erforscht kulturelle Unterschiede im künstlerischen Ausdruck und beleuchtet wichtige historische Kontexte. Viele Rezensenten loben den augenöffnenden Inhalt und die wesentlichen Korrekturen an der traditionellen Kunstgeschichte, insbesondere in Bezug auf die präkolumbischen Kulturen.
Vorteile:Das Buch bietet eine neue Perspektive auf Kunst und Kultur, regt zum kritischen Denken über nicht-westliche Kunst an, bietet eine brillante Darstellung verschiedener Kulturen wie Teotihuacán und Moche und dient als wesentliches Korrektiv zur eurozentrischen Kunstgeschichte. Es wird als augenöffnend und zum Nachdenken anregend beschrieben, was es zu einer wertvollen Lektüre für alle macht, die sich für Kunstgeschichte interessieren.
Nachteile:In einigen Rezensionen wird Frustration darüber geäußert, dass die anderen Werke der Autorin über aztekische Kunst nicht bekannt gemacht werden, was auf ein Missverhältnis bei der Vermarktung ihrer Bücher hindeutet. Es wird auch angedeutet, dass die Leser einige Aspekte der Analyse als unzureichend empfinden könnten, wie in einer Rezension angemerkt wird.
(basierend auf 5 Leserbewertungen)
Thinking with Things: Toward a New Vision of Art
Was ist „Kunst“? Warum haben menschliche Gesellschaften zu allen Zeiten und rund um den Globus jene Objekte geschaffen, die wir Kunstwerke nennen? Gibt es eine Definition von Kunst, die alles umfasst, von paläolithischen Objekten bis hin zu den virtuellen Bildern, die von der neuesten Computertechnologie erzeugt werden? Fragen wie diese haben Esther Pasztory seit dem Beginn ihrer wissenschaftlichen Laufbahn beschäftigt. In diesem maßgeblichen Band fasst sie vier Jahrzehnte Forschung und Reflexion zusammen, um einen bahnbrechenden neuen Weg zum Verständnis dessen, was Kunst ist und warum Menschen sie schaffen, vorzuschlagen, der sich auf alle Kulturen im Laufe der Zeit anwenden lässt.
Im Kern ist Pasztorys These einfach und doch tiefgründig. Sie behauptet, dass der Mensch Dinge schafft (von denen die moderne westliche Gesellschaft einige als „Kunst“ bezeichnet), um seine Ideen zu verwirklichen - das heißt, wir denken buchstäblich mit Dingen. Pasztory stützt sich auf Beispiele aus vielen Gesellschaften, um zu zeigen, dass der Impuls, Kunst zu schaffen, in erster Linie kognitiv und erst in zweiter Linie ästhetisch ist. Sie zeigt, dass „Kunst“ immer den spezifischen sozialen Kontext widerspiegelt, in dem sie geschaffen wird, und dass mit zunehmender Komplexität der Gesellschaft auch die Kunst immer seltener wird.
Pasztory präsentiert ihre These in einem zweiteiligen Ansatz. Der erste Teil des Buches ist ein Originalessay mit dem Titel "Thinking with Things", in dem Pasztorys einheitliche Theorie darüber entwickelt wird, was Kunst ist und warum wir sie schaffen. Der zweite Teil ist eine Sammlung von acht bereits veröffentlichten Aufsätzen, die den Prozess des Kunstschaffens sowohl in präkolumbianischen als auch in westlichen Gesellschaften untersuchen. Pasztorys Arbeit verbindet die Erkenntnisse der Kunstgeschichte und der Anthropologie im Lichte poststrukturalistischer Ideen. Ihr Buch ist eine unverzichtbare Lektüre für alle, die Kunstwerke schaffen oder darüber nachdenken.