
Fellow Travelers: How Road Stories Shaped the Idea of the Americas
Roadtrips spielen in der amerikanischen Vorstellungswelt eine große Rolle, und Geschichten von der Straße waren für die Herausbildung nationaler Identitäten in Nord- und Südamerika von zentraler Bedeutung.
Geschichten über die Durchquerung dieser riesigen Geografie mit ihrer einzigartigen Landschaft haben dazu beigetragen, das Gefühl des amerikanischen Exzeptionalismus zu fördern. John Ochoa untersucht drei Wendepunkte, die den Exzeptionalismus in beiden Amerikas geprägt haben - die späte Kolonialzeit und die frühe republikanische Periode, die Expansion in die Grenzgebiete und den Kalten Krieg - und folgt den literarischen Reisenden durch Landschaften und Jahrhunderte.
An jedem historischen Scheideweg haben sich die Nationen des Nordens und des Südens im Schatten des Imperiums neu erfunden oder neu gestaltet. Reiseberichte aus diesen Epochen boten Meistererzählungen, die die Vorstellung von Amerikas postimperialer Zukunft prägten. Fellow Travelers erzählt von den komplexen Beziehungen zwischen Reisenden wie Lewis und Clark, Alexander von Humboldt und Aime Bonpland, Huckleberry Finn und Jim, Kerouacs Sal Paradise und Dean Moriarty sowie Che Guevara und Alberto Granado aus The Motorcycle Diaries.
Diese Reisen spiegeln Anliegen wider, die weit über die Charaktere hinausgehen: Spannungen zwischen den Stimmen des rauen Individuums und der demokratischen Masse, zwischen der Metropole und dem Hinterland, zwischen dem Intimen und dem Weiten. Fellow Travelers bietet einen Einblick in einen gemeinsamen Prozess der nationalen Neuerfindung und der Konstruktion moderner nationaler Imaginationen, der sich quer durch die nationalen Literaturen zieht.