Bewertung:

Derzeit gibt es keine Leserbewertungen. Die Bewertung basiert auf 2 Stimmen.
Complicity and Moral Accountability
In Komplizenschaft und moralische Verantwortlichkeit stellt Gregory Mellema einen philosophischen Ansatz zu den moralischen Fragen vor, die mit Komplizenschaft verbunden sind.
Ausgehend von einer Taxonomie von Thomas von Aquin, wonach es neun Möglichkeiten gibt, wie jemand am Fehlverhalten eines anderen mitschuldig werden kann, analysiert Mellema jede Art von Komplizenschaft und untersucht den moralischen Status von jemandem, der auf jede dieser Arten mitschuldig ist. Mellemas zentrales Argument ist, dass man eine beitragende Handlung vornehmen muss, um als Komplize zu gelten, und dass es immer moralisch verwerflich ist, eine solche Handlung vorzunehmen.
Darüber hinaus argumentiert er, dass ein Komplize häufig die moralische Verantwortung für das Ergebnis des Fehlverhaltens des anderen trägt, aber er unterscheidet diesen Fall von Fällen, in denen der Komplize durch das Fehlverhalten des Hauptakteurs verdorben ist. Außerdem unterscheidet er zwischen dem Ermöglichen, Erleichtern und Dulden von Schaden und führt das Konzept der indirekten Mittäterschaft ein. Mellema greift Themen auf, die für jeden Fall von kollektiver und geteilter Verantwortung wichtig sind, aber nur selten eingehend diskutiert werden, und er präsentiert seine Argumente stets klar, prägnant und fesselnd.
Seine Darstellung der nichtmoralischen wie auch der moralischen Qualitäten der Mittäterschaft an einem Fehlverhalten - insbesondere der vielen und unterschiedlichen Arten, in denen Prinzipien und Komplizen zusammenwirken können - ist äußerst erhellend. Mit hilfreichen und nuancierten Beispielen gespickt, veranschaulicht Complicity and Moral Accountability auf anschauliche Weise, auf welch vielfältige Weise man an einem Fehlverhalten beteiligt sein kann.