Bewertung:

Das Buch bietet eine gründliche historische Analyse der mittelalterlichen Roboter und zeichnet die Entwicklung der Automaten und ihre kulturelle Bedeutung nach. Während die Autorin für ihr Fachwissen gelobt wird und die Lektüre des Buches ein Vergnügen ist, fanden einige Leser die Betonung literarischer Aspekte gegenüber einer strengen historischen Analyse unerwartet. Das Buch ist eine fesselnde Erzählung, die Geschichte und Legende miteinander verbindet, auch wenn einige Leser sich eine detailliertere Beschreibung der Mechanik gewünscht hätten.
Vorteile:⬤ Gut recherchiert und bietet einen umfassenden Überblick über den kulturellen Kontext von Automaten
⬤ angenehmes und fesselndes Leseerlebnis
⬤ interessante Einblicke in die Wahrnehmung der Technik durch die Menschen des Mittelalters
⬤ füllt eine Lücke in der Literatur zu diesem Thema.
⬤ Konzentriert sich mehr auf literarische Manifestationen von Automaten als auf konkrete historische Objekte
⬤ einige Leser haben einen anderen Schwerpunkt erwartet
⬤ es fehlt an detaillierten Beschreibungen und Illustrationen von Mechanismen
⬤ bestimmte Abschnitte des Buches können für Leser, die eine tiefgehende technische Analyse suchen, anekdotisch begrenzt erscheinen.
(basierend auf 9 Leserbewertungen)
Medieval Robots: Mechanism, Magic, Nature, and Art
Tausend Jahre bevor Isaac Asimov seine Drei Gesetze der Robotik niederschrieb, tauchten reale und imaginäre Automaten an europäischen Höfen, in der Liturgie und in literarischen Texten auf. Im Mittelalter gab es Roboter in Form von sprechenden Statuen, mechanischen Tieren und stummen metallenen Wächtern; einige dienten der Unterhaltung oder Belehrung, während andere disziplinarische oder überwachende Aufgaben erfüllten.
Diese wunderbaren Erfindungen, die oft handwerklichem Genie, unerklärlichen kosmischen Kräften oder dämonischen Mächten zugeschrieben wurden, warfen im Mittelalter grundlegende Fragen über Wissen, Natur und göttliche Bestimmung auf. Medieval Robots erschließt die vergessene Geschichte fantastischer, erstrebenswerter und furchterregender Maschinen, die Europa zwischen dem neunten und vierzehnten Jahrhundert in der Fantasie und in der Realität faszinierten. E.
R. Truitt zeichnet die verschiedenen Formen von sich selbst bewegenden oder sich selbst erhaltenden hergestellten Objekten von ihrem frühesten Auftreten im lateinischen Westen durch die Jahrhunderte mechanischer und literarischer Erfindungen nach.
Die mittelalterlichen Automaten, die in Romanen und Liedern, aber auch in Historien und Enzyklopädien beschrieben werden, waren mächtige kulturelle Objekte, die die Grenzen der Naturphilosophie ausloteten, Definitionen von Leben und Tod beleuchteten und in Frage stellten und das transformative und bedrohliche Potenzial fremden Wissens und fremder Kultur verkörperten. Diese originelle und umfassende Studie zeigt die Konvergenz von Wissenschaft, Technologie und Vorstellungskraft in der mittelalterlichen Kultur und demonstriert die verblüffenden Ähnlichkeiten zwischen mittelalterlichen und modernen robotischen und kybernetischen Visionen.