Bewertung:

Der Roman „Mitternacht im Jahrhundert“ von Victor Serge ist eine ergreifende und lebendige Schilderung der Erfahrungen der linken Opposition während der Stalin-Ära, die Themen wie Hoffnung, Verzweiflung und den Kampf der Revolutionäre reflektiert. Serges persönliche Geschichte und seine Beteiligung an den Ereignissen verleihen der Erzählung Authentizität.
Vorteile:Der Roman zeichnet sich durch seinen künstlerischen Wert, die kraftvolle Erzählweise und die lebendige Darstellung der historischen Ereignisse aus. Der Übersetzer Richard Greeman fügt wertvollen Kontext hinzu, der das Verständnis des Lesers für Serge und sein Werk bereichert.
Nachteile:Der Roman wird insgesamt als düster beschrieben, was vielleicht nicht alle Leser anspricht. Seine schweren Themen könnten für diejenigen, die eine leichtere oder hoffnungsvollere Erzählung suchen, eine Herausforderung darstellen.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
Midnight in the Century
1933 wurde Victor Serge von Stalins Polizei verhaftet, verhört und mehr als achtzig Tage lang in Einzelhaft gehalten. Er wurde freigelassen und verbrachte zwei Jahre im Exil im abgelegenen Orenburg.
Diese Erlebnisse waren die Inspiration für Mitternacht im Jahrhundert, Sergs suchenden Roman über Revolutionäre, die im Schatten von Stalins Verrat an der Revolution leben. Zu den Exilanten, die sich in der Stadt Chenor oder Black-Waters versammeln, gehören der granitgesichtige alte Bolschewik Ryzhik, die stoische, aber sanfte Varvara und Rodion, ein junger, autodidaktischer Arbeiter, der versucht, die Welt und die Geschichte zu verstehen. Sie kämpfen in der unwahrscheinlichen Gesellschaft von russisch-orthodoxen Altgläubigen, die ebenfalls für ihren Glauben leiden.
Gegen alle Wahrscheinlichkeit entkommt der junge Rodion der Gefangenschaft und findet ein neues Leben in der Wildnis. Während er die dunkle Winternacht der Seele überlebt, entdeckt er die einzig wahre und radikalste Form des Widerstands wieder: die Hoffnung.