
Mnemosyne: A History of the Arts of Memory: A History of the Arts of Memory from Antiquity to Contemporary Multimedia Creation
Die alten Griechen erfanden vor 2.700 Jahren die Kunst des Gedächtnisses (personifiziert als Mnemosyne). Sie entwickelten nicht nur eine für Redner nützliche Gedächtnisstütze, sondern auch eine Technik zur visuellen Darstellung der Welt, die seither die bildenden Künste und das menschliche Wissen befruchtet hat.
Mit dem Schwerpunkt auf dem Thema Mnemosyne reflektiert dieser Essay die Geschichte des visuellen Denkens, wie es sich in der Kunst der Erinnerung offenbart, von der Antike über Giordano Bruno, Leibniz und Walter Benjamin bis zu Aby Warburg und den digitalen Landschaften. Heute bieten die digitale Kultur und ihre interaktiven Praktiken neue Möglichkeiten, Brunos expandierendes Universum neu zu erfinden. Dies ermöglicht uns den Zugang zu einem breiten Spektrum an Informationen und Wissen, und ihre Interaktionen helfen uns, kollektive Intelligenz zu entwickeln. Diese Arbeit zeigt auch, wie Menschen und ihre Computerspeicher neue Formen des Wissens produzieren, indem sie digitale Medien mit dieser alten Kunst kombinieren.
Wir sehen, wie eine neue Art des visuellen Denkens entsteht, das neue Formen des Wissens und der Darstellung des Realen hervorbringt.
Aufgrund dieser neuen Möglichkeiten sind die Künste des Gedächtnisses bedeutsam geworden, um das Entstehen eines digitalen Denkprozesses zu begreifen. Der Status der Bilder ist demselben Paradigmenwechsel gefolgt, so dass wir das Bild nicht mehr als das Sichtbare, sondern als das Visuelle betrachten.
Nicht als Welt der Formen, sondern als Konkretion der Zeit, die nach Georges Didi-Huberman die Kunstgeschichte dazu zwingt, sich in eine Kunst der Geschichte, eine Kunst der Erinnerung zu verwandeln.
Fran ois Boutonnet ist Filmemacher und Dozent für Filmwissenschaft.