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Mobilizing Bolivia's Displaced: Indigenous Politics & the Struggle Over Land
Die Wahl von Evo Morales zum bolivianischen Präsidenten im Jahr 2005 machte ihn zum ersten indigenen Staatsoberhaupt seines Landes und war ein entscheidender Sieg für soziale Aktivisten und die indigenen Völker. El Movimiento Sin Tierra (MST), die Bewegung der landlosen Bauern, spielte eine wichtige Rolle dabei, Morales an die Macht zu bringen.
In der Tradition der bekannten brasilianischen Landlosenbewegung beschlagnahmten die bolivianischen MST-Aktivisten unproduktives Land und bildeten Bauernkollektive als Mittel des Widerstands gegen die exportorientierte Landwirtschaft in großem Maßstab. In Mobilizing Bolivia's Displaced (Mobilisierung der Vertriebenen in Bolivien) veranschaulicht Nicole Fabricant, wie landlose Bauern ihre Indigenität politisierten, um die Landpolitik an der Basis zu gestalten, den Staat zu reformieren und die Menschenrechte und kulturellen Rechte der indigenen Völker zu sichern.
Fabricant nimmt den Leser mit in die persönlichen Räume von Zuhause und bei der Arbeit, auf lange Busfahrten, zu Versammlungen und in neu errichtete MST-Siedlungen, um zu zeigen, wie die indigene Identität als Reaktion auf die Vertreibung immer dynamischer und anpassungsfähiger wird. Zusätzlich zu dieser umfassenden Definition von Indigenität untersucht sie die Art und Weise, wie Morales mit indigenen Aktivisten in Konflikt geraten ist, und zeigt dabei, dass die indigenen Menschen eine viel komplexere Beziehung zu Morales haben, als allgemein angenommen wird.