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Mobility, Mobilization, and Counter/Insurgency: The Routes of Terror in an African Context
Trotz der zentralen Bedeutung der Mobilität für die Operationen sowohl staatlicher als auch nichtstaatlicher bewaffneter Gruppen sowie für die Überlebensstrategien der Zivilbevölkerung in Konfliktgebieten sind Fragen der Mobilität und des Zugangs bei der Analyse zeitgenössischer bewaffneter Aufstände bislang eher nebensächlich geblieben. Die vorhandene Literatur konzentriert sich ausschließlich auf die "Wurzeln" bewaffneter Aufstände, während die "Routen" und Wege dorthin ausgeblendet werden. Die Wissenschaftler übersehen somit die komplexen Wege, auf denen staatliche und nichtstaatliche Akteure sowie die lokale Bevölkerung mit Mobilitätsinfrastrukturen interagieren und sich in ihnen bewegen. Daniel E. Agbiboa stellt in diesem Buch die Mobilität als eine Schlüsselarena in den Vordergrund, in der staatliche und nichtstaatliche Akteure um die Vorherrschaft ringen und die umstrittene Natur der Macht widerspiegeln. Mobility, Mobilization, and Counter/Insurgency verfolgt drei miteinander verbundene Ziele: (1) die Analyse der Entwicklung und Mutation von Boko Haram im Hinblick auf die Interaktion der Sekte mit Mobilität und mobilen Infrastrukturen.
(2) zu beurteilen, inwieweit die Steuerung der Mobilität ein zentraler Faktor im Krieg gegen Boko Haram seit 2009 ist.
Und (3) um die Auswirkungen der mobilen Kriegsführung von Boko Haram und der staatlichen Regulierung der Mobilität auf Menschen zu bewerten, deren Lebensunterhalt direkt von Bewegung und Zugang abhängt. Durch die Untersuchung der bewaffneten Aufstände durch die Linse der Mobilität und des Zugangs werden neue Fragen aufgeworfen, etablierte Themen neu überdacht und neue empirische Standorte erkundet. Schließlich stellt der Fokus des Buches auf Afrika ein längst überfälliges Korrektiv zur bestehenden Literatur über Mobilitäten dar, die zu selten über Kulturen und kanonische Diskussionen über Mobilität in westlichen Gesellschaften hinausgeht.