
Modern Sovereign: The Body of Power in Central Africa (Congo and Gabon)
Der "moderne Souverän", ein Begriff, der sowohl auf Hobbes' Leviathan als auch auf Marx' Konzept des Kapitals zurückgeht, bezieht sich auf die Macht, die die afrikanischen Massen von den ersten Kolonialtagen bis zur postkolonialen Ära beherrschte.
Es handelt sich um eine verinnerlichte Macht, die für die vielgestaltige Gewalt verantwortlich ist, die auf Körper und Vorstellungen ausgeübt wird. Joseph Tonda behauptet, dass in Zentralafrika - und insbesondere in Gabun und im Kongo - der Körper im Mittelpunkt der politischen, religiösen, sexuellen, wirtschaftlichen und rituellen Macht steht.
Dies wird seiner Meinung nach durch die enge Verbindung zwischen körperlichen und politischen Angelegenheiten und durch die ostentative Zurschaustellung von Körpern im afrikanischen Leben bestätigt. Der Körper der Macht behauptet sich sowohl als Materie als auch als Geist, und er beinhaltet die verführerische Kraft von Geld, Waren, Sex und Wissen. Tondas prägnante Analyse zeigt, wie diese souveräne Macht eine soziale Beziehung ist, die historisch durch die Gewalt des afrikanischen kulturellen Imaginären und die Realitäten von Staat, Markt und Kirche konstituiert wird.
Sie ist, so behauptet er, durch eine verallgemeinerte Theorie des wirtschaftlichen, politischen und religiösen Fetischismus zu verstehen. Durch die Einführung dieser wichtigen kritischen Stimme aus dem zeitgenössischen Afrika in die englische Sprache leistet The Modern Sovereign einen bedeutenden Beitrag zu den Bereichen Anthropologie, Politikwissenschaft und Afrikastudien.