Bewertung:

In der Rezension wird Enttäuschung über das Buch „Moderne ägyptische Kunst“ geäußert, weil es ihm an Tiefe mangelt und das Thema nicht angemessen analysiert wird. Der Autor kritisiert die Verwendung des Etiketts „islamisch“ als zu verallgemeinert und meint, dass das Buch viele bedeutende Künstler übersehe. Die verwendete Terminologie und die Konzepte werden als verwirrend oder oberflächlich empfunden, was der Gesamtqualität der Analyse abträglich ist.
Vorteile:Das Buch berührt wichtige Themen wie die Darstellung des Alltagslebens und die Herausbildung einer nationalen Identität in der modernen ägyptischen Kunst. Es würdigt die künstlerischen Beiträge mehrerer wichtiger Künstler.
Nachteile:Die Analyse wird als oberflächlich und ohne kritische Tiefe empfunden, da viele bedeutende Künstler nicht erwähnt werden. Die Verwendung der Bezeichnung „islamisch“ wird als konstruiert kritisiert. Viele Aussagen des Textes werden als stumpfsinnig und widersprüchlich bezeichnet. Die Berichterstattung über bestimmte Künstler, insbesondere Künstlerinnen, wird als kursorisch bezeichnet. Außerdem wird die Anzahl der farbigen Reproduktionen als enttäuschend für den Preis angesehen.
(basierend auf 1 Leserbewertungen)
Modernism on the Nile: Art in Egypt Between the Islamic and the Contemporary
Bei der Analyse der modernistischen Kunstbewegung, die in Kairo und Alexandria vom späten 19. Jahrhundert bis in die 1960er Jahre entstand, zeigt Alex Dika Seggerman, wie die bildenden Künste Teil einer vielschichtigen transnationalen Moderne waren.
Das Werk verschiedener bedeutender ägyptischer Künstler dieser Epoche mag zwar säkular erscheinen, doch spiegelt es die subtile, aber wesentliche Beeinflussung des Islams als Glaube, Geschichte und gelebte Erfahrung in der übergreifenden Entwicklung der nahöstlichen Moderne wider, so die Autorin. Indem sie die typische Sichtweise des Modernismus in der Kunstgeschichte als ausschließlich euro-amerikanisch in Frage stellt und die konventionelle Periodisierung der islamischen Kunstgeschichte erweitert, theoretisiert Seggerman einen "konstellativen Modernismus" für das entstehende Feld des globalen Modernismus. Anstatt die Moderne in einem verallgemeinerten, hypervernetzten Netzwerk zu sehen, stellt sie fest, dass Kunst und Künstler in unterschiedlichen Konstellationen zirkulierten, die begrenzte lokale und transnationale Beziehungen umfassten.
Solche Konstellationen, die sowohl entlang des Nils als auch jenseits des Nils, von Los Angeles bis Delhi, visuelle Systeme einbeziehen konnten, materialisierten sich in der visuellen Kultur, die von Ölgemälden und Skulpturen bis zu Fotografien und Drucken reichte. Auf der Grundlage umfangreicher Recherchen in Ägypten, Europa und den Vereinigten Staaten liefert dieses reich illustrierte Buch ein überzeugendes Argument für die Bedeutung muslimischer Netzwerke für die globale Moderne.