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Modernism on Stage: The Ballets Russes and the Parisian Avant-Garde
Modernism on Stage gibt den Ballets Russes von Serge Diaghilev ihre zentrale Rolle in der Pariser Kunstwelt der 1910er und 1920er Jahre zurück. In jenen Jahren diente die Bühne der Ballets Russes als dynamisches Forum für das Zusammenspiel der künstlerischen Gattungen - Tanz, Musik und Malerei - in einer von Richard Wagners Gesamtkunstwerk inspirierten Mischform.
Diese interdisziplinäre Studie verbindet eine umfassende Geschichte von Diaghilews Truppe mit der genauen Lektüre von vier Balletten, die von kanonischen Künstlern der Moderne entworfen wurden: Pablo Picasso, Sonia Delaunay, Henri Matisse und Giorgio de Chirico. Diese in Konzept und Form experimentellen Produktionen definieren unser Verständnis der miteinander verknüpften Welten der bildenden und darstellenden Künste, der Elitekultur und der Massenunterhaltung im Paris der Zwischenkriegszeit neu. Dieser Band zeichnet nach, wie Künstler, die mit den Ballets Russes zusammenarbeiteten, malerische Stile an das zeitliche, dreidimensionale und körperliche Medium Ballett anpassten.
Durch die Analyse der Wechselwirkungen zwischen Bühnenbild, Kostümen, Choreografie und musikalischer Begleitung zeigt das Buch, wie die Produktionen der Ballets Russes aussahen und wie das Publikum auf sie reagierte. Juliet Bellow macht den Tanz in der Kunstgeschichte der Moderne nicht nur als Quelle von Bildern oder Ornamenten sichtbar, sondern auch als einen komplexen Dialog zwischen den Kunstformen, der die Auseinandersetzung der Künstler mit den Grenzen des Mediums nicht ausschloss, sondern vielmehr verstärkte.