Mohammed und Karl der Große: Revisited: Die Geschichte einer Kontroverse

Bewertung:   (4,3 von 5)

Mohammed und Karl der Große: Revisited: Die Geschichte einer Kontroverse (Emmet Scott)

Leserbewertungen

Zusammenfassung:

Das Buch greift die These von Henri Pirenne auf, dass der Aufstieg des Islam zum Niedergang der klassischen Zivilisation und zum Beginn des dunklen Mittelalters in Europa führte. Es untersucht historische Argumente, die Auswirkungen der islamischen Eroberungen auf Handel und Kultur und präsentiert eine kontroverse Sichtweise, die der Idee eines friedlichen islamischen Beitrags zur Geschichte widerspricht.

Vorteile:

Viele Rezensenten empfanden das Buch als informativ, prägnant und gut argumentiert und lieferten eine überzeugende alternative Sicht auf das Ende der klassischen Zivilisation. Die detaillierte historische Untersuchung, die archäologischen Beweise und die Klarheit des Textes wurden häufig gelobt. Die Leser schätzten es, dass das Buch die gängigen Erzählungen über die islamische Welt und ihren historischen Einfluss in Frage stellt.

Nachteile:

Einige Leser kritisierten das Buch wegen seiner vermeintlichen Voreingenommenheit gegenüber dem Islam und behaupteten, es präsentiere eine eindimensionale Sicht der islamischen Kultur als völlig negativ. Einige Rezensenten waren der Meinung, dass es der Argumentation an ausreichenden Beweisen für einige Behauptungen mangelt. Es wird auch erwähnt, dass das Buch langsam beginnt und einige Abschnitte langweilig oder zu akademisch sind, was Gelegenheitsleser abschrecken könnte.

(basierend auf 103 Leserbewertungen)

Originaltitel:

Mohammed & Charlemagne Revisited: The History of a Controversy

Inhalt des Buches:

In den 1920er Jahren kam der belgische Historiker Henri Pirenne zu einer erstaunlichen Schlussfolgerung: Die antike klassische Zivilisation, die Rom in ganz Europa und der Mittelmeerwelt etabliert hatte, wurde nicht von den Barbaren zerstört, die im fünften Jahrhundert in die westlichen Provinzen eindrangen, sondern von den Arabern, deren Eroberung des Nahen Ostens und Nordafrikas die römische Zivilisation in diesen Regionen beendete und Europa von jedem weiteren Handels- und Kulturkontakt mit dem Osten abschnitt. Pirenne zufolge verschwanden die charakteristischen Merkmale des antiken Lebens in Europa erst in der Mitte des siebten Jahrhunderts, woraufhin der Kontinent begann, seine eigene charakteristische und etwas primitive mittelalterliche Kultur zu entwickeln. Pirennes Erkenntnisse, die posthum in seinem Werk Mohammed und Karl der Große (1937) veröffentlicht wurden, waren schon damals höchst umstritten, denn gegen Ende des 19. Jahrhunderts kamen viele Historiker zu einem ganz anderen Schluss: nämlich dass die Araber tatsächlich eine zivilisierende Kraft waren, die das Licht der klassischen Gelehrsamkeit in Europa wieder entfachte, nachdem es im fünften Jahrhundert von den Goten, Vandalen und Hunnen ausgelöscht worden war. Und weil Pirenne dieser Denkweise so diametral zuwiderlief, wurde seine neue These eher feindselig aufgenommen. Eine Abhandlung nach der anderen wurde in den 1940er und 50er Jahren veröffentlicht, um ihn zu widerlegen. Die definitivste Widerlegung erschien jedoch in den frühen 1980er Jahren.

Dies war Mohammed, Charlemagne and the Origins of Europe, von den englischen Archäologen Richard Hodges und David Whitehouse. Diese vertraten ebenso wie Pirennes frühere Kritiker die Ansicht, dass die klassische Zivilisation in Europa zur Zeit der arabischen Eroberungen bereits tot war und dass die Araber eher als Zivilisatoren denn als Zerstörer auf den Plan traten. Hodges und Whitehouse behaupteten, dass die neuesten Erkenntnisse der Archäologie diese Ansicht voll und ganz unterstützten, und ihre Arbeit war sehr einflussreich. So einflussreich, dass Pirenne und seine These in den folgenden drei Jahrzehnten immer mehr in den Hintergrund gerieten, so dass in den letzten Jahren allein in englischer Sprache Dutzende von Titeln erschienen sind, die seinen Namen nicht einmal erwähnen. In Mohammed and Charlemagne Revisited überprüft der Historiker Emmet Scott die von Hodges und Whitehouse vorgelegten Beweise sowie die neueren Erkenntnisse der Archäologie und kommt zu einem etwas anderen Schluss. Für ihn zeigen die Beweise, dass die klassische Zivilisation zu Beginn des siebten Jahrhunderts in Europa nicht tot war, sondern eine Art Wiederaufleben erlebte. Zum ersten Mal seit diesem zweiten Jahrhundert begannen Bevölkerung und Städte wieder zu wachsen - eine Entwicklung, die offenbar weitgehend auf die Verbreitung des Christentums zurückzuführen ist.

Hinzu kommt, dass die eigentlichen Zentren der klassischen Zivilisation im Nahen Osten zu dieser Zeit ein beispielloses Goldenes Zeitalter erlebten, mit Städten, die größer und wohlhabender waren als je zuvor. Ausgrabungen haben gezeigt, dass diese Städte durch die arabischen Eroberungen gründlich und vollständig zerstört wurden und viele von ihnen nie wieder besiedelt wurden. Und genau zu diesem Zeitpunkt, so Scott, verschwand auch die klassische Kultur Europas, indem die unverteidigten Villen und Bauernhöfe der römischen Zeit in den Niederungen aufgegeben wurden und man sich auf befestigte Siedlungen auf den Hügeln zurückzog; die ersten mittelalterlichen Burgen. Für Scott bewies die Archäologie, dass die Araber tatsächlich das Mittelmeer durch Piraterie und Sklavenhandel blockierten, genau wie Pirenne behauptet hatte, und er argumentiert, dass das Verschwinden des Papyrus aus Europa ein unfehlbarer Beweis dafür war. Was auch immer an klassischem Wissen nach dieser Zeit überlebte, so Scott, war fast ausschließlich auf die Bemühungen christlicher Mönche zurückzuführen. Die Pirenne-These hat in der Zeit nach 9/11 eine neue Bedeutung erlangt. Scotts Standpunkt zu dieser Theorie wird sicherlich weitere und vielleicht hitzige Debatten auslösen.

Weitere Daten des Buches:

ISBN:9780578094182
Autor:
Verlag:
Einband:Taschenbuch

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Letzte Änderung: 2024.11.13 22:11 (GMT)